Tausende Einwohner der Kanarischen Inseln sind am Sonntag, dem 18. Mai, erneut auf die Straße gegangen, um gegen den Massentourismus zu protestieren. Ihrer Meinung nach zerstört dieses Tourismusmodell den Lebensraum, erhöht die Lebenshaltungskosten und vertreibt die Einwohner aus ihren Häusern. Die Proteste fanden gleichzeitig auf allen Inseln statt und wurden von der Bewegung „Canarias tiene un límite“ organisiert.
Die Demonstranten haben es satt, dass der Tourismus fast jeden Aspekt des Insellebens dominiert. Sie tragen Transparente mit Slogans wie „Die Kanarischen Inseln sind keine unerschöpfliche Quelle“ und „Wir wollen Gastgeber sein, keine Sklaven“. Der Zunahme von Touristenunterkünften, Ferienhäusern und Themenparks führen ihrer Meinung nach zu Überbevölkerung, Verkehrsproblemen und Müllproblemen.
Viele Inselbewohner beklagen, dass sich der Tourismus immer mehr in normale Wohngebiete und Dörfer ausbreitet. Dadurch werden Straßen und Einrichtungen überlastet und die Bewohner können sich ihre Häuser aufgrund hoher Mieten und ausländischer Käufer nicht mehr leisten. Vor allem auf Teneriffa und Gran Canaria ist dies besonders deutlich zu spüren.
Die Protestgruppe fordert strengere Vorschriften, um zu verhindern, dass immer mehr Menschen auf die Inseln ziehen. Außerdem soll es für Ausländer schwieriger werden, Häuser zu kaufen. Darüber hinaus wollen sie einen Stopp für den Bau teurer Villen, die schlecht für die Umwelt sind. Und schließlich wollen sie keine Werbung mehr, die die Inseln als Traumort für ausländische Rentner anpreist.
Die Demonstrationen vom 18. Mai folgen auf frühere Proteste, darunter die von April 2024, die als historisch bezeichnet wurden. Trotz einiger angekündigter Maßnahmen, wie der Überarbeitung des Tourismusmodells und einer möglichen Tourismussteuer, bleibt die Bevölkerung skeptisch, was tatsächliche Veränderungen angeht.
Mit dieser neuen Protestwelle hoffen die Bewohner, endlich echte Maßnahmen der Regierung zu erzwingen, um ihr Lebensumfeld und ihre Zukunft vor den negativen Folgen des Massentourismus zu schützen.
Quelle: Agenturen



