In diesem Jahr werden in Spanien schätzungsweise 296.103 neue Krebsfälle diagnostiziert, was einem Anstieg von 3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies entspricht einem Durchschnitt von 811 Diagnosen pro Tag. Diese Zahlen stammen aus dem Bericht ‚The figures of cancer in Spain 2025‘ der spanischen Gesellschaft für medizinische Onkologie (SEOM). Der Bericht hebt hervor, dass Krebs jeden treffen kann, wobei das Risiko für Männer bei 40 % und für Frauen bei 28 % bis zum Alter von 80 Jahren liegt.
Die häufigsten Krebsarten im Jahr 2025 werden voraussichtlich Dickdarmkrebs (44.573 Fälle), Brustkrebs (37.682), Lungenkrebs (34.506), Prostatakrebs (32.188) und Blasenkrebs (22.435) sein. Bei Männern sind Prostata-, Dickdarm- und Lungenkrebs die am häufigsten diagnostizierten Krebsarten, während bei Frauen Brust-, Dickdarm- und Lungenkrebs am häufigsten vorkommen.
Der Bericht weist auf eine besorgniserregende Zunahme von Lungenkrebs bei Frauen hin, eine Krebsart, die früher selten war, heute aber die dritthäufigste Krebsart bei Frauen ist. Dies wird weitgehend auf das Rauchen zurückgeführt, das neben Alkoholkonsum und Übergewicht nach wie vor ein wichtiger Risikofaktor ist.
Rauchen allein wird für eine große Zahl von Krebsfällen verantwortlich gemacht, und die Kombination von Alkohol und Tabak kann das Risiko für bestimmte Tumore um das bis zu 30-fache erhöhen.
Neben Risikofaktoren wie Tabakkonsum und Fettleibigkeit nennt die SEOM auch die zunehmende Alterung der Bevölkerung und verbesserte Vorsorgeuntersuchungen als Gründe für die Zunahme der Krebsdiagnosen. Obwohl die Zahl der Diagnosen steigt, gibt der Bericht Anlass zur Hoffnung: Die Überlebensraten nach der Diagnose haben sich deutlich verbessert. Die Fünfjahresüberlebensrate liegt bei 55 % für Männer und 62 % für Frauen, und diese Zahlen haben sich in den letzten 40 Jahren verdoppelt.
SEOM unterstreicht die Bedeutung der Prävention, z.B. durch einen gesunden Lebensstil ohne Tabak und Alkohol, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Eine zunehmende Rolle spielt auch die Präzisionsonkologie, bei der die Behandlungen auf der Grundlage von Biomarkern angepasst werden, was die Wirksamkeit und Sicherheit erhöht.
Der Bericht räumt auch mit weit verbreiteten Irrtümern über Krebs auf, wie etwa der Vorstellung, dass Mobiltelefone, Deodorants oder bestimmte Kleidungsstücke Krebs verursachen können. Gleichzeitig ruft die SEOM dazu auf, Stigmata im Zusammenhang mit Krebs aufzulösen und gegen Fake News vorzugehen. Sie betonen, dass Krebs kein Kampf ist, sondern ein schwieriger Weg, der mit der richtigen Anleitung bewältigt werden kann.
Schließlich kündigte die SEOM an, dass sie an einem speziellen Bericht über die steigende Zahl von Krebsfällen bei jungen Menschen arbeitet und dass Immuntherapie und personalisierte Behandlungen weiterhin Hoffnung auf eine bessere Zukunft machen.
Quelle: Agenturen