Graffitikünstler müssen ihre eigenen Werke entfernen

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Seit Dezember 2024 bietet die Stadtverwaltung Madrid eine Alternative für Graffitikünstler, die auf frischer Tat ertappt werden: Anstatt Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro zu zahlen, können sie ihre Graffitis selbst entfernen. Bislang haben sich 33 Täter für diese Option entschieden, wobei sie insgesamt 1.228 Stunden gearbeitet und 2.625 Quadratmeter Graffiti entfernt haben.

Die Teilnehmer erhalten vorab eine Schulung zum Entfernen von Graffiti und dessen Auswirkungen auf die Stadt. Sie arbeiten unter Anleitung von Fachleuten und tragen Schutzkleidung. Nach Angaben der Stadtverwaltung schätzen 91 % der Teilnehmer diese alternative Strafe, und 67 % halten sie für wirksam zur Sensibilisierung.

Das Profil der Teilnehmer ist vielfältig: 76 % sind männlich, 61 % zwischen 18 und 29 Jahre alt und 15 % minderjährig. Etwa ein Drittel hat einen Hochschulabschluss. Die Arbeiten fanden in neun Gebieten in sieben Bezirken von Madrid statt.

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Jan van Renesse - Empty Rooms

Die Stadtverwaltung von Madrid gibt jährlich 12 Millionen Euro für die Entfernung von Graffiti aus. Im Jahr 2024 wurden mehr als 42.000 Reinigungsaktionen durchgeführt, bei denen 379.000 Quadratmeter gereinigt wurden.

Obwohl die Maßnahme zur Sensibilisierung gedacht ist, gibt es auch kritische Stimmen. Einige betrachten sie als eine Form der öffentlichen Demütigung und fordern mehr legale Flächen für Straßenkunst. Ein Teilnehmer merkte an, dass die Wand, die er gereinigt habe, wahrscheinlich innerhalb von zwei Tagen wieder beschmiert sein werde. Dennoch gab er an, dass ihm die Erfahrung bewusst gemacht habe, dass er sein Verhalten ändern müsse.

Quelle: Agenturen