Die Grippe verbreitet sich in diesem Herbst schneller als erwartet in Spanien. Nach Angaben des Instituto de Salud Carlos III (ISCIII) ist die Zahl der Grippefälle innerhalb einer Woche von 16,7 auf 20,3 pro 100.000 Einwohner gestiegen. Damit liegt die Zahl der Infektionen deutlich über der der letzten beiden Saisons.
Zum Vergleich: Letztes Jahr gab es um diese Zeit 9,9 Fälle pro 100.000 Einwohner, vor zwei Jahren waren es 8,4. Nur in der Saison 2021-2022 war die Verbreitung höher. Die aktuellen Zahlen zeigen also, dass die Grippe dieses Jahr früher und stärker als normal zuschlägt.
Insgesamt wurden in Spanien 442,9 Fälle von akuten Atemwegsinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert. Damit wurde seit Ende September die Schwelle für eine Epidemie überschritten. Die Verbreitung bleibt vorerst gering, aber Experten warnen, dass die Zahl der Infektionen in den kommenden Wochen weiter steigen könnte, insbesondere angesichts der sinkenden Temperaturen.
Besonders betroffen sind junge Kinder. In der Altersgruppe von 1 bis 4 Jahren stieg die Zahl der Fälle von 23,3 auf 37,9 pro 100.000 Einwohner, während bei den 5- bis 19-Jährigen ein Anstieg auf 23,5 pro 100.000 gemessen wurde. Ältere Menschen scheinen vorerst besser geschützt zu sein: Bei den über 70-Jährigen sank die Zahl leicht.
In den Krankenhäusern bleibt die Situation unter Kontrolle, obwohl der Anteil der positiven Grippetests bei hospitalisierten Patienten von 7 auf fast 11 Prozent steigt. Etwa 25 Prozent der Krankenhauspatienten erkranken an einer Lungenentzündung, 5 Prozent werden auf die Intensivstation verlegt und fast 3 Prozent sterben an den Folgen von Komplikationen.
Gesundheitsexperten rufen vor allem gefährdete Gruppen wie ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen dazu auf, sich impfen zu lassen. Darüber hinaus wird empfohlen, besonders auf Handhygiene und Belüftung zu achten und bei Erkältungssymptomen überfüllte Innenräume zu meiden.
Quelle: Agenturen




