Vor der Küste Teneriffas ist diese Woche ein beeindruckendes Tier aufgetaucht: eine riesige Lederschildkröte, die größte Meeresschildkröte der Welt. Das Tier wurde von der Besatzung und den Passagieren eines Ausflugsbootes gesichtet, das von Puerto de Colón aus zu biologischen Touren in See stach.
Die Schildkröte war ganze 2,2 Meter lang und wog schätzungsweise 500 Kilogramm. Damit gehört dieses Exemplar zu den größten Sichtungen in der Region. Laut Biologen können ausgewachsene Tiere dieser Art sogar noch größer werden und mehr als 600 Kilogramm wiegen. Der Anblick eines so riesigen Tieres im offenen Meer sorgte sowohl bei Touristen als auch bei Forschern für Staunen und Begeisterung.
Die Lederschildkröte, auf Spanisch als tortuga laúd bekannt, ist einzigartig durch ihren ledrigen, flexiblen Panzer mit deutlichen Rippenstrukturen, im Gegensatz zu den harten Platten anderer Arten. Dank dieser Panzerung und ihrer kräftigen Flossen können sie auf ihren Wanderungen über die Ozeane Tausende von Kilometern zurücklegen.
Teneriffa liegt auf der Route dieser Tiere und dient ihnen oft als Zwischenstation. Die Schildkröten ernähren sich hauptsächlich von Quallen und spielen damit eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem. Durch die Begrenzung der Quallenpopulation tragen sie dazu bei, das Gleichgewicht in den Ozeanen zu erhalten, was in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger wird.
Bewunderung geht jedoch Hand in Hand mit Sorge. Die Lederschildkröte steht international auf der Liste der bedrohten Tierarten. Sie leiden stark unter Beifängen in der Fischerei, unter der Verschmutzung durch Plastik, wobei Säcke und Flaschen mit Quallen verwechselt werden, und unter dem Verschwinden von Niststränden durch touristische Bebauung.
Experten betonen, dass diese einzigartigen Beobachtungen uns daran erinnern, wie schön und verletzlich diese riesigen Meerestiere sind. Ihrer Meinung nach ist es unerlässlich, den Schutz dieser Art durch nachhaltige Fischerei, sauberere Ozeane und mehr Bewusstsein sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen zu verstärken.
Quelle: Agenturen