Die spanischen Verkehrsbehörden haben kürzlich neue Maßnahmen ergriffen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Zahl der Verkehrsunfälle zu verringern. Eine dieser Maßnahmen ist die Anbringung von grünen Linien auf bestimmten Straßen. Diese Markierungen sollen die Autofahrer warnen und sie dazu anregen, ihr Fahrverhalten anzupassen.
Im Jahr 2023 starben insgesamt 1145 Menschen bei Verkehrsunfällen auf spanischen Straßen, was in etwa der Zahl des Jahres 2022 entspricht. Diese Zahlen zeigen, dass die Sicherheit im Straßenverkehr noch verbessert werden kann. Die spanische Verkehrsbehörde DGT (Dirección General de Tráfico) hat deshalb mehrere Maßnahmen zur Reduzierung der Unfallzahlen eingeführt.
Eine der neuen Maßnahmen ist die Einrichtung von grünen Linien auf bestimmten Straßen. Diese Linien sollen die Autofahrer vor gefährlichen Situationen warnen und sie dazu anhalten, ihr Fahrverhalten anzupassen.
Die grüne Linie wird auf der linken Seite der bereits bekannten weißen Linie, die die Fahrbahn vom Seitenstreifen trennt, angebracht. Die grüne Linie soll die Autofahrer vor einer Verengung der Fahrbahn warnen. Mit anderen Worten: Die grüne Linie zeigt an, dass Autofahrer ihre Geschwindigkeit verringern sollten, wenn sie sich einer Fahrbahnverengung nähern.
Die grüne Linie ist kein neues Phänomen in Spanien. Bereits seit einigen Jahren ist diese Linie versuchsweise auf einigen Überlandstraßen zu sehen, so auf der CL-613 zwischen Palencia und Sahagún und der CL-615 zwischen Palencia und Guardo. Nach dieser Testphase beschloss die DGT, diese grünen Linien auf mehreren Straßen des Landes einzusetzen.
Die grüne Linie wird häufig mit vertikalen Warnschildern kombiniert, die die Autofahrer darauf hinweisen, dass sie sich auf einer Kontrollstrecke mit Geschwindigkeitsradar befinden. Diese Kombination von Maßnahmen soll die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, indem sie den Autofahrern ihr Fahrverhalten bewusst macht und sie dazu anhält, ihre Geschwindigkeit anzupassen.
Obwohl die grüne Linie die Verkehrssicherheit erhöhen soll, gibt es auch Kritiker, die die Wirksamkeit dieser Maßnahme anzweifeln. Einige argumentieren, dass die grüne Linie nicht ausreichend auffällt und dass die Autofahrer ihre Bedeutung nicht vollständig verstehen. Andere sind der Meinung, dass zusätzliche Maßnahmen wie eine bessere Infrastruktur und eine strengere Durchsetzung notwendig sind, um wirklich etwas zu bewirken.
Die blauen Linien, die manchmal neben der Fahrbahn zu sehen sind, meist außerhalb der weißen Streifen und ohne Berührung des Seitenstreifens oder der Leitplanke, zeigen an, dass in diesem Bereich Glasfaserkabel unter der Erde verlegt sind. Häufig verlaufen diese blauen Linien kilometerlang parallel zu den weißen Streifen. Die blauen Linien werden verwendet, um vor Glasfaserkabeln zu warnen, damit Straßenarbeiter und andere Bagger wissen, dass sie vorsichtig sein müssen. Die blauen Linien sind nicht rechtsverbindlich, dienen aber als nützliche Orientierungshilfe für Verkehrsteilnehmer.
Neben der grünen Linie ist auf einigen spanischen Straßen auch eine rote Linie eingeführt worden. Die rote Linie soll Autofahrer vor gefährlichen Überholmanövern auf Straßen mit Gegenverkehr warnen. Die rote Linie wurde unter anderem auf der A-355 zwischen Cártama und Marbella in der Provinz Málaga eingeführt, die aufgrund der hohen Zahl tödlicher Unfälle auf dieser Strecke auch als „carretera de miedo“ (Angststraße) bekannt ist.
Die Einführung der roten Linie ist nicht unumstritten. Einige bezweifeln, dass diese Maßnahme ausreicht, um die Zahl der Unfälle auf den Straßen zu verringern. Andere sind der Meinung, dass zusätzliche Maßnahmen, wie die Verbreiterung der Straße oder die Einrichtung eines Mittelstreifens, notwendig sind, um die Sicherheit auf dieser gefährlichen Strecke zu gewährleisten.
Quelle: Agenturen
