Grundwasserreserven auf Mallorca befinden sich in schlechtem Zustand

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Die Grundwasserreserven auf den Balearen sind in Gefahr. Neue Untersuchungen zeigen, dass sich nicht weniger als die Hälfte des Grundwassers auf den Inseln in einem schlechten Zustand befindet. Im Landesinneren Mallorcas, dem Pla de Mallorca, ist die Situation sogar so ernst, dass nur noch 44 % des Grundwassers verfügbar sind. Hinzu kommt, dass die Verschmutzung weiter zunimmt.

Am vergangenen Samstag (29.11.2025) kamen in Lloret verschiedene Experten, politische Entscheidungsträger und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen zusammen, um über die Wasserprobleme in der Region zu sprechen. Das Treffen wurde vom Verein Pla de Mallorca XXI organisiert und war Teil der Aktivitäten der brandneuen Klimaakademie.

Einer der Redner war Cels García, Professor für Geografie an der Universität der Balearen. Er schlug Alarm: Von den 87 untersuchten Grundwasserreserven auf den Inseln befinden sich 38 (oder 43,7 %) in einem quantitativ schlechten Zustand. Das bedeutet, dass strukturell zu viel Wasser entnommen wird und der Grundwasserspiegel zu niedrig ist.

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Noch besorgniserregender ist die chemische Verschmutzung. Unter anderem in Algaida, Lloret und vor allem Petra liegen die Nitrat- und Chloridkonzentrationen im Grundwasser weit über den gesetzlichen Normen. „Die Wasserpläne gehen davon aus, dass wir 100 % des Grundwassers nutzen können, während die Realität eher bei 50 % liegt”, warnte García.

Veraltete Kläranlagen verschärfen das Problem noch. In vielen Fällen enthält das gereinigte Wasser, das abgeleitet wird, noch zu viel Chlorid, sodass es nicht zur Auffüllung der Grundwasserleiter verwendet werden kann.

Auch Joan Calafat, Generaldirektor für Wasserwirtschaft bei der balearischen Regierung, bestätigte, dass die Lage ernst ist. Seiner Meinung nach ist die Wasserverfügbarkeit im Pla de Mallorca im Oktober 2025 auf nur noch 44 % gesunken. „Das ist wirklich ein Alarmzustand. Wir können nicht tatenlos zusehen.“

Calafat plädierte für eine gründliche Überarbeitung der Wasserpolitik. Seiner Meinung nach sollte sich der neue hydrologische Plan auf drei Säulen konzentrieren: effizienterer Umgang mit Wasser, Sicherstellung ausreichender Ressourcen und besserer Umgang mit der Nachfrage. Darüber hinaus ist es seiner Meinung nach unerlässlich, die Verschmutzung zu reduzieren und die Wiederverwendung von Wasser viel ernster zu nehmen.

Während einer Podiumsdiskussion diskutierten Experten die Rolle der Landwirtschaft und Viehzucht bei der Wiederherstellung der Wasserqualität. Das Fazit: Nachhaltigere Anbaumethoden wie der ökologische Landbau können wirklich etwas bewirken. Weniger Kunstdünger und Pestizide bedeuten weniger Schadstoffe im Grundwasser.

Joana Maria Pascual Sansó, Vorsitzende der Mancomunitat del Pla, betonte, wie wichtig es ist, dass alle mithelfen: „Nicht nur die Politik oder die Landwirte, sondern auch die Einwohner müssen sich des Problems bewusst sein. Nur gemeinsam können wir auf eine gerechtere und nachhaltigere Wasserwirtschaft hinarbeiten.“

Die Veranstaltung endete mit dem Dokumentarfilm El camí de l’aigua, der deutlich macht, wie menschliche Aktivitäten Bäche und Flüsse beeinflussen und was das für die Landwirtschaft und die Natur bedeutet.

Quelle: Agenturen