Hälfte der Anträge auf Sterbehilfe genehmigt

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 2 Minuten -

Seit Inkrafttreten des Sterbehilfegesetzes im Jahr 2021 in Spanien wurden über 2.400 Anträge gestellt, aber weniger als die Hälfte davon wurde tatsächlich ausgeführt. Insgesamt erhielten etwas mehr als 1.300 Menschen Sterbehilfe, was etwa 42 % aller Anträge entspricht.

Allein im Jahr 2024 wurden 960 Anträge gestellt und 427 Menschen erhielten Sterbehilfe. Vor allem in Katalonien stieg die Zahl der Anträge stark an, mit einem Anstieg von 63 % gegenüber dem Vorjahr. Dort wurden 358 Anträge gestellt und 142 durchgeführt.

Dennoch verläuft das Verfahren oft mühsam. Nach Angaben der Organisation Derecho a Morir Dignamente (DMD) wird jeder vierte Antrag abgelehnt und ein weiteres Viertel der Antragsteller stirbt, bevor das Verfahren abgeschlossen ist.

Lesetipp:  Deutschland macht weitere 1,3 Milliarden Euro für Ukraine locker
Gustav Knudsen | Kognitive Dissonanz

Ein großes Problem ist die Wartezeit. Das Gesetz schreibt vor, dass das Verfahren innerhalb von 30 Tagen abgeschlossen sein muss (20 Tage bei Patienten im Endstadium), aber im Durchschnitt dauert es derzeit 49 Tage. In Katalonien sind es sogar 63 Tage.

Die DMD fordert eine schnellere Bearbeitung der Anträge, beispielsweise mit einer ersten Beurteilung innerhalb von 48 bis 72 Stunden. Außerdem fordert sie eine bessere Registrierung und Gleichbehandlung in allen Regionen. Laut Fernando Marín, dem Vizepräsidenten der DMD, ist Sterbehilfe in Spanien mittlerweile zwar akzeptiert, aber das System funktioniert noch nicht gut genug. Seiner Meinung nach sind dringend Verbesserungen erforderlich.

Quelle: Agenturen