Halbe Million Wohnungen stehen in Spanien leer

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Spaniens Wohnungskrise verschärft sich, während offiziellen Daten zufolge fast eine halbe Million Neubauwohnungen unverkauft bleiben. Diese Häuser, die zumeist während der Immobilienblase von 2008 gebaut wurden, befinden sich oft in schlecht angebundenen oder unattraktiven Gegenden, in denen die Nachfrage gering ist. Dies steht in krassem Gegensatz zur steigenden Nachfrage nach Wohnraum in den städtischen Zentren und beliebten Regionen, wo die Mieten und Kaufpreise weiter steigen.

Nach Schätzungen der Bank von Spanien werden bis zum nächsten Jahr rund 600.000 Wohnungen benötigt, um den Angebotsmangel auf dem Immobilienmarkt zu beheben. Diese Berechnung steht in diametralem Gegensatz zu den vom Verkehrsministerium gemeldeten fast 500.000 „neuen Wohnungen“ auf Lager.

Leerstehende Häuser befinden sich vor allem in Regionen wie Kastilien-La Mancha, Valencia und Murcia. Trotz der Bemühungen, diese Häuser attraktiver zu machen, z.B. durch Steuererleichterungen oder Zuschüsse für Renovierungen, finden viele dieser Immobilien immer noch keine Käufer. Gründe dafür sind unter anderem ihre abgelegene Lage und ihr schlechter Zustand nach Jahren der Vernachlässigung.

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Gustav Knudsen | 1987

Die spanische Regierung steht unter Druck, Lösungen für den Wohnungsmangel zu finden. Während Tausende von Menschen auf der Suche nach erschwinglichem Wohnraum sind, werden viele leer stehende Häuser als verlorene Investition der Vergangenheit betrachtet. Kritiker weisen darauf hin, dass staatliche Programme, wie die Bereitstellung von Sozialwohnungen, zu langsam sind, um den dringenden Bedarf zu decken.

Darüber hinaus spielt die Spekulation auf dem Immobilienmarkt eine große Rolle. Ein Teil dieser Immobilien wurde von Investmentfonds aufgekauft, die es vorziehen, mit dem Verkauf auf einen Anstieg der Immobilienpreise zu warten. Dies führt zu einem Ungleichgewicht bei der Verteilung von Wohnraum, da Häuser eher als Gebrauchsgegenstände denn als lebensnotwendige Bedürfnisse behandelt werden.

Obwohl die Regierung Initiativen zur Bewältigung der Wohnungskrise vorgeschlagen hat, z. B. strengere Vorschriften für Leerstandsquoten und höhere Steuern für Spekulanten, bleibt die Lösung komplex. Bessere politische Maßnahmen und mehr Investitionen in den städtischen Wohnungsbau werden als entscheidend angesehen, um diese langwierige Krise zu entschärfen.

Quelle: Agenturen