Die Islamische Widerstandsbewegung (Hamas) hat am Mittwoch (18.10.2023) Israel „direkt verantwortlich“ gemacht für das „Massaker“ in einem Krankenhaus im Gazastreifen, bei dem am Dienstag nach Angaben der Behörden im Gazastreifen rund 500 Menschen getötet wurden.
„Die Besatzung ist direkt für das Massaker im Baptistenkrankenhaus verantwortlich und ihre unverhohlenen Lügen täuschen niemanden“, erklärte die islamistische Gruppe, nachdem sich die israelische Armee von dem Vorfall distanziert und ihn auf eine vom Islamischen Dschihad abgefeuerte Granate zurückgeführt hatte.
Man betonte, dass „die Besatzung das Baptistenkrankenhaus bedroht, 22 Krankenwagen bombardiert und mehr als 25 Ärzte und ihre Familien getötet hat“, wie die palästinensische Tageszeitung „Filastin“, die mit der Hamas verbunden ist, über ihr Telegram-Konto berichtete.
Osama Hamdan, ein ranghoher Hamas-Funktionär, betonte in diesem Zusammenhang, dass es sich bei den Ereignissen um „eines der schrecklichsten Massaker der Neuzeit“ handele und dass die Miliz „die US-Regierung und die westlichen Länder aufgrund ihrer Unterstützung Israels für die Geschehnisse verantwortlich macht“.
Die Behörden des von der Hamas kontrollierten Gazastreifens und die Palästinensische Autonomiebehörde haben Israel beschuldigt, das Krankenhaus, in dem sich Tausende von Patienten, Familien und Flüchtlingen befanden, bombardiert zu haben, während Israel erklärte, die Einrichtung sei von einer Granate des Islamischen Dschihad getroffen worden.
Die Länder der Region haben ihrerseits Israel einhellig für seine Rolle bei den Ereignissen verurteilt. Die Vereinten Nationen und zahlreiche Nichtregierungsorganisationen haben vor einer ernsthaften Verschlechterung der humanitären Lage in der Enklave gewarnt, die auf die israelischen Bombardierungen und die Belagerung zurückzuführen ist, die nach den Angriffen der Hamas verhängt wurde, bei denen fast 1 400 Menschen getötet und etwa 200 entführt wurden. Die palästinensischen Behörden beziffern die Zahl der Todesopfer der israelischen Bombardierung des Gazastreifens auf etwa 3.500.
Das Gesundheitsministerium des Gazastreifens teilte mit, dass bei dem Angriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus am Dienstag mindestens 471 Menschen ums Leben gekommen sind, was mit Anschuldigungen zwischen palästinensischen Milizionären und israelischen Streitkräften zusammenfällt.
Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte außerdem, dass es mehr als 300 Verletzte gab, von denen sich am Mittwoch noch etwa 30 in einem kritischen Zustand befanden, wie aus Erklärungen des Ministeriums hervorging, in denen er die „ethnische Säuberung“ anprangerte, die Israel im Gazastreifen verübt.
Insgesamt hat die israelische Offensive auf das Küstengebiet bereits 3.478 Menschen getötet und 12.065 weitere verletzt. Darüber hinaus werden rund 1.300 Menschen vermisst. Siebzig Prozent der Opfer sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen Kinder, Frauen und ältere Menschen.
Quelle: Agenturen
