Handyverbot an Schulen jetzt Spanienweit?

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Die Schulen sind besorgt über die Nutzung von Mobiltelefonen durch ihre Schüler. Immer mehr Kinder haben Smartphones und benutzen sie häufig, auch in der Schule. Dies führt zu Ablenkungen im Klassenzimmer und Mobbing. Daher schlägt die spanische Regierung nach dem Beispiel von Andalusien, Galicien und mehreren anderen Regionen nun vor, Mobiltelefone in Grundschulen und teilweise in weiterführenden Schulen zu verbieten.

Mobiltelefone verursachen im Klassenzimmer mehrere Probleme. Erstens lenken sie vom Unterricht ab. Die Schülerinnen und Schüler chatten mit Freunden, sehen sich Videos an oder scrollen durch soziale Medien, anstatt aufmerksam zu sein. Dies wirkt sich negativ auf ihre Lernleistung aus.

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Untersuchungen zeigen, dass sich die Nutzung von Mobiltelefonen negativ auf die Konzentration und die Lernfähigkeit von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Sie konzentrieren sich weniger auf den Unterricht und merken sich weniger. Das liegt daran, dass Mobiltelefone Reize liefern, die die Aufmerksamkeit von den Schularbeiten ablenken. Das Gehirn wechselt ständig zwischen dem Telefon und dem Unterricht hin und her. Dadurch sinkt die Produktivität.

Da die Schüler ständig auf ihr Handy schauen, haben sie weniger echte Interaktionen mit ihren Klassenkameraden. Sie sitzen zwar nebeneinander, kommunizieren aber über den Bildschirm, anstatt miteinander zu sprechen. Dies ist schlecht für die soziale und emotionale Entwicklung. Die Nutzung von Mobiltelefonen verringert die Fähigkeit, Gesichtsausdrücke zu lesen und die Gefühle anderer zu verstehen.

Neben der Ablenkung durch Mobiltelefone wird auch das Mobbing in der Schule verstärkt. Kinder schicken sich gegenseitig gemeine Nachrichten oder tauschen unerlaubt Fotos aus. Dies kann zu Mobbing führen. Auch der Druck durch Gleichaltrige spielt eine Rolle. Die Schüler fühlen sich gezwungen, immer erreichbar zu sein und mit den neuesten Trends in den sozialen Medien Schritt zu halten. Das erzeugt Stress.

Zahlen zeigen, dass 40 Prozent der Schüler schon einmal über soziale Medien gemobbt wurden. Cybermobbing findet oft außerhalb der Schulzeit statt, hat aber Auswirkungen auf das Schulleben. Gemobbte Kinder fühlen sich unsicher und sind weniger lernfähig. Die Schulen müssen dagegen vorgehen, haben aber aufgrund der Anonymität im Internet oft Schwierigkeiten, die Täter zu identifizieren.

Junge Menschen erleben zunehmenden sozialen Druck, immer online zu sein. Sie haben Angst, nicht mehr zur Gruppe zu gehören, wenn sie Nachrichten verpassen. Dies führt zu einer zwanghaften Nutzung des Mobiltelefons, auch während des Unterrichts. Sie prüfen ständig, ob sie noch beliebt sind. Das verursacht eine Menge Stress. Ein Verbot von Mobiltelefonen kann diesen Druck abbauen.

Quelle: Agenturen