Der Vorsitzende des Exekutivrats der libanesischen schiitischen Hisbollah-Gruppe, der Kleriker Hashem Safi al-Din, wurde am Sonntag (29.09.2024) zum Generalsekretär der politischen und bewaffneten Bewegung der Organisation gewählt, wie die arabischsprachige Zeitung Al Arabiya berichtete.
Nach Angaben der Medien wählte der Hisbollah-Rat Safi al-Din zum Nachfolger seines Cousins mütterlicherseits, Hassan Nasrala, der am Samstag bei einem israelischen Bombenangriff außerhalb von Beirut getötet wurde.
Safi al-Din wurde 1964 im Südlibanon geboren und steht der Hisbollah-Führung seit 1995 als Mitglied des Schura-Rats (beratendes Gremium) der Formation nahe. Seine islamischen Studien absolvierte er in den heiligen Städten Nadschaf (Irak) und Qom (Iran), wo sich die wichtigsten Schulen für Anwärter auf den Titel eines Großajatollahs (einer der höchsten Titel unter den schiitischen Islamisten) befinden.
Wie die meisten hochrangigen Mitglieder der Hisbollah – einer Organisation, die von Israel und den Vereinigten Staaten als terroristisch eingestuft wird, nicht aber von der Europäischen Union, die nur ihren bewaffneten Flügel als terroristische Organisation betrachtet – wurde Safi al-Din 2017 von der US-Regierung als Terrorist eingestuft, weil er „ein Schlüsselmitglied“ der Gruppe ist, wie es in einer damals vom Außenministerium veröffentlichten Notiz heißt.
Eine seiner letzten öffentlichen Äußerungen war Mitte September, als er die Ermordung des obersten Hisbollah-Milizenführers Fuad Shukr durch Israel bei einem gezielten Bombenanschlag in den südlichen Beiruter Vierteln, die als Dahye bekannt sind, verurteilte – demselben Gebiet, in dem Israel Nasrala getötet haben will.
Wie der libanesische Premierminister Najib Mikati am Sonntag mitteilte, sind in den letzten Tagen etwa eine Million Menschen wegen der Angriffe aus ihren Häusern geflohen. Er erinnerte daran, dass seine Regierung seit „sieben oder acht Monaten“ zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen und im Libanon aufgerufen hat.
Quelle: Agenturen
