In Spanien gilt seit kurzem eine neue Regelung, wonach der Energieausweis (Certificado de Eficiencia Energética, CEE) nicht nur beim Verkauf einer Immobilie, sondern auch bei der Beantragung einer Hypothek erforderlich ist. Die Maßnahme geht auf europäische Vereinbarungen zurück, bis 2050 klimaneutral zu werden.
Dennoch zeigt sich, dass viele Hausbesitzer kaum wissen, wie ihre Immobilie abschneidet. Eine Umfrage ergab, dass 63 Prozent keine Ahnung vom Energieeffizienzlabel ihres Hauses haben. Vor allem Menschen über 65 (fast 70 Prozent) und Haushalte mit einem Jahreseinkommen unter 20.000 Euro haben einen Wissensrückstand.
Der Zustand des spanischen Wohnungsbestands ist ebenfalls nicht hilfreich. Etwa 80 Prozent der Wohnungen haben ein Energieeffizienzlabel E, F oder G, also die am wenigsten effizienten Klassen. Ohne Verbesserungen laufen diese Wohnungen Gefahr, in Zukunft nicht mehr verkauft oder vermietet werden zu dürfen.
Experten weisen darauf hin, dass der Energieausweis mehr als nur Bürokratie ist. Er kann den Wert einer Immobilie beeinflussen und gibt Aufschluss darüber, welche Renovierungsmaßnahmen erforderlich sind, um das Haus energieeffizienter zu machen. Insbesondere bei alten Gebäuden sind Investitionen in Dämmung, Fenster und Heizung oft unvermeidlich.
Bemerkenswert ist, dass ein großer Teil der Spanier auch Chancen sieht. Laut derselben Umfrage sind 75 Prozent der Hausbesitzer bereit, mehr für ein energieeffizientes Haus zu bezahlen. Für Käufer und Investoren wird Nachhaltigkeit damit bei ihren Entscheidungen immer wichtiger.
Die neuen Vorschriften setzen Hausbesitzer also unter Druck, Maßnahmen zu ergreifen, können aber gleichzeitig den Immobilienmarkt verändern. Energieeffizienz wird zunehmend zu einem entscheidenden Faktor für den Wert und die Zukunftsfähigkeit spanischer Immobilien.
Quelle: Agenturen
