Helmpflicht für Radfahrer bringt nicht viel

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ConBici, der nationale Verband der Radfahrervereine, ist der Meinung, dass eine Helmpflicht in der Stadt wenig bringt. Seiner Ansicht nach sind klare Radwege und ein ruhigerer Verkehr viel besser als Bußgelder und strenge Vorschriften.

In vielen anderen europäischen Ländern müssen Erwachsene keinen Helm tragen, und dennoch gehören diese Länder zu den sichersten Fahrradnationen. Oft gilt eine solche Regelung nur für Kinder, während der Schwerpunkt auf guten Radwegen und gegenseitiger Rücksichtnahme im Straßenverkehr liegt.

Aus dem Bericht „Las Cuentas de la Bicicleta II” aus dem Jahr 2024 geht hervor, dass vor allem gute Radwege und ein ruhigerer Verkehr für weniger Unfälle sorgen. Außerdem gilt: Je mehr Menschen Rad fahren, desto sicherer wird es für alle. Eine Helmpflicht kann Menschen abschrecken und die Zahl der Radfahrer verringern.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

ConBici betont, dass ein Helm nur begrenzt hilft. Er schützt vor allem bei Stürzen mit niedriger Geschwindigkeit, etwa 20 km/h. Bei Unfällen mit Autos oder bei höheren Geschwindigkeiten ist dieser Schutz unzureichend. Selbst die spanische Verkehrsbehörde DGT räumt ein, dass viele getötete Radfahrer zwar einen Helm trugen, aber durch das Verhalten von Autofahrern ums Leben kamen.

Die Organisation befürchtet, dass die Diskussion über den Helm von den eigentlichen Prioritäten ablenkt: sichere und attraktive Radwege, Verkehrserziehung und Maßnahmen zur Verringerung der Geschwindigkeit von Autos in Städten. Das sind laut ConBici die Mittel, die wirklich Leben retten.

Mit dem Fokus auf die Helmpflicht droht Spanien hinter Länder zurückzufallen, die das Radfahren aktiv fördern. ConBici betont, dass eine Politik, die Sicherheit mit Komfort und Freiheit verbindet, der beste Weg ist, um mehr Menschen auf das Fahrrad zu bringen und sie zu schützen.

Quelle: Agenturen