US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte am Mittwoch (23.10.2024), Washington habe keine Beweise für einen angeblichen Bunker der Schiitenmiliz Hisbollah unter einem Krankenhaus in der Hauptstadt Beirut gesehen, nachdem Israel behauptet hatte, dort lagerten Hunderte von Millionen Dollar der Gruppe.
„Wir haben bisher keine Beweise dafür gesehen“, sagte Austin. „Wir werden weiterhin mit unseren israelischen Partnern zusammenarbeiten, um mehr Details darüber zu erfahren, wonach sie suchen“, sagte er einen Tag, nachdem eine Gruppe von Journalisten die Einrichtung besuchte, um die Behauptungen Israels zu überprüfen.
Er betonte jedoch, dass sowohl die Hisbollah als auch die Islamische Widerstandsbewegung (Hamas) „Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzen“ und „ihre Waffenlager in Wohnhäusern, unter Moscheen, Krankenhäusern, Schulen und Krankenhäusern unterbringen, um es schwieriger zu machen, sie zu treffen“.
„Aufgrund dieser Schwierigkeiten ist die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung gestiegen“, sagte Austin, der betonte, dass es sich um ‚ein sehr kompliziertes Kampfumfeld‘ handele. Er betonte, dass die israelische Armee im Zusammenhang mit ihren Angriffen auf den Libanon und den Gazastreifen„alles tun muss, um die Zivilbevölkerung zu schützen“.
IDF-Sprecher Daniel Hagari behauptete am Montag, dass die Hisbollah 500 Millionen Dollar (etwa 462 Millionen Euro) in Goldbarren in einem Bunker lagert, der sich absichtlich unter dem Sahel-Krankenhaus in Beirut befindet, und dass es sich dabei um einen der Bunker des verstorbenen Führers der Gruppe, Hassan Nasrallah, handelt.
Kurz darauf wies der Direktor des Sahel-Krankenhauses, Fadi Alamé, die Anschuldigungen zurück und kündigte eine „erzwungene“ Evakuierung des Gesundheitszentrums an, da er befürchtete, dass Israel einen Bombenangriff auf die Einrichtung durchführen würde.
Außerdem forderte er die libanesischen Streitkräfte auf, das Krankenhaus zu durchsuchen, um sicherzustellen, dass sich unter dem Gebäude kein Tunnel befindet.
Die israelische Armee hat am 1. Oktober nach tagelangen schweren Bombardierungen und Angriffen auf den Libanon, einschließlich der koordinierten Explosion von Tausenden von Kommunikationsgeräten, eine neue Invasion in den Libanon gestartet, nachdem sie sich mehr als elf Monate lang mit der Hisbollah im Grenzgebiet bekämpft hatte.
Das Wiederaufflammen der Feindseligkeiten ist Teil der seit fast einem Jahr andauernden Kämpfe, nachdem die Hisbollah israelisches Territorium angegriffen hatte, einen Tag nachdem Angriffe der Islamischen Widerstandsbewegung (Hamas) und anderer palästinensischer Gruppierungen Israel am 7. Oktober 2023 dazu veranlasst hatten, eine blutige Offensive im Gazastreifen zu starten.
Quelle: Agenturen
