Der Hochgeschwindigkeitszug AVE zwischen Spanien und Frankreich hat in den ersten sechs Monaten bereits fast 300.000 Fahrgäste befördert. Der von der spanischen Eisenbahngesellschaft RENFE betriebene Zug verbindet Barcelona und Madrid über Lyon mit Marseille und hat insgesamt 16 Stationen in beiden Ländern. RENFE positioniert sich mit dem AVE als neuer Konkurrent auf dem französischen Eisenbahnmarkt und strebt eine Auslastung der Züge von 75 % an.
Die Einführung des AVE-Fahrplans nach Frankreich war erfolgreich. Nachdem RENFE alle technischen, betrieblichen und administrativen Verfahren mit eigenem Personal durchlaufen hatte, setzte sie am 13. Juli 2023 zum ersten Mal einen spanischen Lokführer für einen kommerziellen AVE-Dienst über Perpignan hinaus ein. Lyon, Marseille, Montpellier, Avignon, Valence, Nîmes, Aix-en-Provence, Narbonne und Perpignan sind seit dem Sommer mit dem Zug direkt an Spanien angeschlossen.
Die Anzahl der Fahrten wurde im Laufe des Sommers schrittweise erhöht, um die Stabilität des Dienstes zu gewährleisten. Die Höchstzahl von 28 Fahrten pro Woche wurde im Oktober erreicht. Die RENFE spricht von einer positiven Bilanz in Bezug auf Betrieb und Fahrgastzahlen in den ersten sechs Monaten.
Es wird erwartet, dass die Beliebtheit des AVE in Frankreich in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. RENFE bereitet Expansionspläne vor, um mehr Bahnhöfe in Südfrankreich anzufahren. Sie prüft auch die Ausweitung des Dienstes auf Städte wie Toulouse, Bordeaux und Straßburg.
Das französische Hochgeschwindigkeitsnetz soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden, was den Plänen der RENFE zugute kommen wird. Das Unternehmen setzt voll auf Komfort und Service an Bord, um Reisende aus Frankreich zu überzeugen, den Zug statt des Flugzeugs zu nehmen.
Der AVE zwischen Barcelona und Lyon hält auf der Strecke in Girona, Figueres Vilafant, Perpignan, Narbonne, Montpellier, Nîmes, Valence und Lyon Part Dieu. Der Zug verlässt Barcelona täglich um 08:19 Uhr und kommt um 13:30 Uhr in Lyon an. Die Rückfahrt beginnt in Lyon um 14:30 Uhr und kommt in Barcelona um 20:10 Uhr an. Die Gesamtreisezeit beträgt etwa 5 Stunden.
Städte wie Montpellier, Nîmes und Valence sind beliebte Ziele für Städtereisen. Der AVE macht diese Städte von Spanien aus leicht erreichbar. Geschäftsreisende schätzen auch die guten Verbindungen nach Lyon und in den Süden Frankreichs.
Es wird erwartet, dass besonders in den Sommermonaten viele Touristen den AVE nutzen werden, um die Provence und die Côte d’Azur zu besuchen. Der Zug bietet eine komfortable und nachhaltige Alternative zum Auto.
Die zweite AVE-Strecke führt von Madrid nach Marseille, über Zaragoza, Tarragona, Barcelona und Girona. Sie verbindet die beiden größten Städte Spaniens und Frankreichs auf dem Schienenweg. Neben Marseille hält der Zug auf der Strecke auch in Avignon.
Von Madrid aus beträgt die Fahrzeit nach Marseille etwa 9,5 Stunden. Von Barcelona aus dauert die Fahrt über 5,5 Stunden. Die Strecke ist vor allem für Geschäftsreisende und für Weiterreisen z. B. nach Italien interessant.
Die AVE-Züge auf den beiden Strecken nach Frankreich verfügen über 400 Sitzplätze, die sich auf die Business- und die Economy-Klasse verteilen. Die Businessklasse bietet zusätzlichen Komfort und Service.
Alle Züge verfügen über kostenloses WLAN, Steckdosen und Platz für Gepäck und Fahrräder. Ein Restaurant/Bistro und eine Bar sind ebenfalls vorhanden. Die Reisenden können während der Fahrt Snacks, Getränke und Mahlzeiten zu sich nehmen.
Der AVE ist als einer der sichersten und pünktlichsten Hochgeschwindigkeitszüge in Europa bekannt. Die modernen Züge verkehren auf speziellen Hochgeschwindigkeitsstrecken, die für Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h geeignet sind.
Außerdem gelten in Spanien und Frankreich strenge Sicherheitsstandards und -protokolle. Die RENFE-Mitarbeiter werden intensiv für den Umgang mit Zwischenfällen und Katastrophen geschult.
Quelle: Agenturen