Höhere Rentenbeiträge ab 2026

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Ab dem 1. Januar 2026 werden viele Arbeitnehmer in Spanien feststellen, dass ihr Lohn etwas geringer ausfällt. Der Grund dafür ist eine Änderung, die nun offiziell im Staatsanzeiger (BOE) veröffentlicht wurde: die Erhöhung des sogenannten Mecanismo de Equidad Intergeneracional (MEI), eines zusätzlichen Beitrags zur Sozialversicherung, der dazu dient, künftige Renten zu garantieren.

Der MEI wurde 2023 als Teil der Reform des spanischen Rentensystems eingeführt, aber der Prozentsatz steigt nun weiter an. Ab 2026 werden 0,90 % der Lohnbasis einbehalten, davon 0,15 % vom Arbeitnehmer und 0,75 % vom Arbeitgeber. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer mit einem Durchschnittslohn einige Euro pro Monat weniger erhalten, während die höchsten Einkommen bis zu 95 Euro pro Jahr verlieren können.

Der Beitrag gilt für alle Arbeitnehmer, die Sozialversicherungsbeiträge zahlen, unabhängig von ihrer Position oder ihrem Einkommen. Ein wichtiges Detail ist, dass dieser zusätzliche Beitrag nicht in die Rentenberechnung einfließt: Es handelt sich um einen reinen Solidaritätsbeitrag, um das System finanziell gesund zu halten.

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Gustav Knudsen | Kristina

Nach Angaben der Regierung ist diese Maßnahme aufgrund der alternden Bevölkerung notwendig. In den kommenden Jahrzehnten wird es mehr Rentner als Erwerbstätige geben, sodass zusätzliche Mittel erforderlich sind, um die Renten weiterhin bezahlen zu können. Das über den MEI eingenommene Geld fließt direkt in die sogenannte Reserva de la Seguridad Social, die „Sparbüchse” des Rentensystems.

Die Arbeitnehmer müssen nichts unternehmen: Der Abzug erfolgt automatisch über die Lohnbuchhaltung. Die Erhöhung des MEI wird außerdem bis 2029 weiter auf 1,20 % steigen, danach bleibt der Prozentsatz bis 2050 stabil, sofern eine künftige Regierung nicht beschließt, ihn erneut zu ändern.

Obwohl die Maßnahme darauf abzielt, die Renten zu sichern, stößt sie auf Kritik, da die Arbeitnehmer weniger Netto einnehmen, ohne direkt davon zu profitieren. Die Gewerkschaften erkennen die Notwendigkeit von Reformen an, warnen jedoch davor, dass der Druck auf die Arbeitnehmer immer größer wird.

Quelle: Agenturen