Die Kontroverse um die Stadträtin LucÃa Muñoz von Podemos in Palma de Mallorca spitzt sich weiter zu. Nachdem Bürgermeister Jaime MartÃnez (PP) öffentlich die Rückzahlung ihres Gehalts gefordert hatte, da sie sich 40 Tage lang auf einer Hilfsmission befand und ihren städtischen Pflichten nicht nachkam, reagierte Muñoz nun mit einer ausführlichen Stellungnahme. Sie verteidigt ihr Handeln vehement und wirft dem Bürgermeister Scheinheiligkeit vor. Â
Muñoz argumentiert, dass ihre Teilnahme an der humanitären Mission, die darauf abzielte, die Blockade des Gazastreifens durch Israel zu durchbrechen, im Einklang mit den Grundprinzipien und Werten von Podemos stehe. „Es gibt keine Möglichkeit, meine Arbeit, für die mich die Bürger von Palma gewählt haben, zu tun, ohne mich für eine humanitäre Mission einzusetzen, deren Ziel es ist, eine kriminelle Blockade eines Völkermordstaates wie Israel gegen Gaza zu durchbrechen“, so Muñoz.
Sie betont, dass sie ihr Mandat im Dienst der Bürger ausübe und ihre politischen Privilegien nutze, um Aktivisten in humanitären Notlagen zu unterstützen.Â
Die Stadträtin kritisiert indirekt das Verhalten des Bürgermeisters und anderer Politiker. Sie fragt rhetorisch, warum es angeblich besser sei, im Büro zu sitzen und „den Sessel warm zu halten“, während ein Völkermord geschehe, der durch das Schweigen und die Komplizenschaft von Institutionen, die sowohl von der PSOE als auch von der PP regiert würden, ermöglicht werde.
Sie unterstellt MartÃnez und anderen Ratsmitgliedern, sich lieber lukrativen oder prestigeträchtigen Freizeitaktivitäten hinzugeben, anstatt sich um die Belange der Bevölkerung zu kümmern. Als Beispiele nennt sie den Besuch von Fußballspielen in Saudi-Arabien oder London, den Besuch von Kunstgalerien (wobei sie andeutet, dass der Bürgermeister möglicherweise ein Eigeninteresse an solchen Besuchen hat) und Tourismuswerbung in New York, obwohl Palma bereits unter Überfüllung leide.Â
Muñoz fordert den Bürgermeister auf, „aufzuhören, dummes Zeug zu reden, das anderen peinlich ist, und auch aufzuhören, für diejenigen zu arbeiten, die mit Wohnraum spekulieren“.
Sie greift MartÃnez direkt an, indem sie auf eine bevorstehende Zwangsräumung von 200 Menschen in Son Bordoy hinweist. Das betreffende Grundstück sei vor 30 Jahren von der Partido Popular zur Verfügung gestellt worden, damit ein Bauträger es sich aneignen könne.
Dieser Vorwurf impliziert, dass der Bürgermeister die Interessen von Immobilienunternehmen über das Wohl der Bürger stellt.
Die Auseinandersetzung zwischen Muñoz und MartÃnez dürfte sich in den kommenden Wochen weiter zuspitzen. Die Opposition wirft dem Bürgermeister vor, von den eigentlichen Problemen der Stadt ablenken zu wollen, während die regierende PP Muñoz Populismus und Verantwortungslosigkeit vorwirft.
Quelle: Agenturen




