Spanien wird gegen Ende dieser Woche von einer frühen und intensiven Hitzewelle heimgesucht, wobei der Begriff „horno ibérico“ (iberischer Ofen) von den spanischen Medien wieder aus der Versenkung geholt wird. Laut Meteorologen werden die Temperaturen in Teilen des Landes auf über 40 Grad steigen, ein ungewöhnliches Phänomen für Ende Mai.
Die Hitze wird durch eine warme Luftmasse aus Nordafrika verursacht, die sich über dem Festland Spaniens festsetzt. Dieser Luftstrom sorgt in Kombination mit einem Hochdruckgebiet für stabile Wetterbedingungen mit wenig Wind und klarem Himmel, sodass die Sonnenstrahlung die Erdoberfläche ungehindert erwärmen kann.
Am Mittwoch (28.05.2025) registrierte der spanische Wetterdienst AEMET eine Höchsttemperatur in ganz Spanien von 39,1 Grad in der Provinz Huelva. In Sevilla wurden 39 Grad gemessen, in Córdoba 38,7 Grad und in Jaén 38,3 Grad. Obwohl die 40-Grad-Marke fast erreicht wurde, wurde sie diese Woche noch nirgendwo offiziell überschritten.
Für den Rest der Woche werden laut AEMET die höchsten Temperaturen im Südwesten Spaniens erwartet, insbesondere in den Provinzen Sevilla, Córdoba, Badajoz und Jaén. Hier können die Höchstwerte 40 Grad überschreiten. Auch in anderen Teilen des Landes, wie Madrid, Toledo und Zaragoza, werden die Temperaturen deutlich ansteigen und Werte zwischen 35 und 38 Grad erreichen.
Neben den hohen Tagestemperaturen werden auch die Nächte warm sein, vor allem entlang der Mittelmeerküste. In diesen Gebieten werden die Mindesttemperaturen nicht unter 20 Grad fallen, was zu sogenannten „tropischen Nächten“ führen kann. Dies kann den Schlafkomfort beeinträchtigen und Gesundheitsrisiken mit sich bringen, insbesondere für gefährdete Gruppen wie ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen.
Die Kombination aus extremer Hitze und Trockenheit erhöht auch die Gefahr von Waldbränden. Die Behörden haben bereits Warnungen herausgegeben und rufen zur Wachsamkeit auf, insbesondere in Gebieten mit viel Vegetation und einer Vergangenheit mit Trockenheit.
Obwohl diese Hitzewelle aufgrund der dafür geltenden spezifischen Kriterien nicht offiziell als „ola de calor“ eingestuft wird, ist sie ein deutlicher Hinweis auf die zunehmenden Extreme im spanischen Klima. Meteorologen sagen voraus, dass die Hitze bis zum Wochenende anhalten wird, mit möglichen Abkühlungen und Gewittern im Norden und Osten des Landes.
Laut Meteorologen und anderen Wetterexperten verspricht auch der Monat Juni im Vergleich zu den Vorjahren außergewöhnlich warm und trocken zu werden.
Quelle: Agenturen