Hoteliers auf Mallorca wollen neue Märkte erschliessen

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Mallorcas Hotelbranche setzt auf Diversifizierung: Ziel ist es, die Abhängigkeit von deutschen und britischen Urlaubern zu reduzieren und die Nebensaison zu beleben, indem man verstärkt Gäste aus Mitteleuropa anspricht. Anstatt sich weiterhin primär auf Deutschland und Großbritannien zu verlassen, konzentrieren sie sich nun verstärkt auf Österreich, Polen und die Schweiz.

Die Idee ist einleuchtend: Neue Quellmärkte bedeuten mehr Flugverbindungen, mehr Buchungen und eine Reduzierung der starken saisonalen Schwankungen. Derzeit ist die Insel im Herbst und Winter deutlich weniger frequentiert. Dies betrifft insbesondere kleinere Betriebe, ländliche Hotels und Boutique-Hotels.

Konkrete Pläne sind bereits in Arbeit: Partnerschaften mit Reiseveranstaltern in Wien, Warschau und Zürich, spezielle Pauschalangebote für Ferienwochen im Frühjahr und Herbst sowie gezielte Werbekampagnen für Aktivurlaub (Wandern, Radfahren) und Kurztrips über verlängerte Wochenenden.

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Für die Beschäftigten könnte dies mehr Stabilität bedeuten: Rezeptionsmitarbeiter, Hausmeister und Frühstücksköche sollen nicht mehr nur in den drei Sommermonaten ihren Lebensunterhalt verdienen. Kleinere Gemeinden wie Deià oder Son Servera erhoffen sich regelmäßige Besucher im November und März, was zu mehr Leben in Cafés und Geschäften führt.

Es gibt jedoch auch Herausforderungen. Im Winter sind die Flugverbindungen begrenzt: Direktflüge aus Mitteleuropa sind nicht selbstverständlich. Die Hoteliers fordern daher eine engere Zusammenarbeit mit den Fluggesellschaften und ein höheres Marketingbudget für Märkte, die bisher weniger im Fokus standen.

Es gibt Berichte über Aktionen wie Messebesuche in Wien oder Vertriebskooperationen mit polnischen Reisebüros. Einige Hotels experimentieren auch mit flexiblen Preisen und verlängerten Stornierungsfristen, um dem unsicheren Reiseverhalten entgegenzuwirken. Dies deutet auf Pragmatismus hin und auf den Versuch, die Insel weniger abhängig von einzelnen Märkten zu machen.

Die Strategie ist nicht neu, aber dringend erforderlich: Diversifizierung könnte Mallorca widerstandsfähiger machen. Wenn Politik und Fluggesellschaften mitspielen, könnte die Insel in Zukunft weniger stark zwischen Hoch- und Nebensaison schwanken. Und ganz ehrlich: Ein lebendiges Dorf im November hat auch seinen Reiz.

Quelle: Agenturen