Das spanische Tierschutzgesetz, das im September 2023 in Kraft tritt, schreibt vor, dass Hundehalter eine Schulung absolvieren und eine Versicherung abschließen müssen. Dies sind wichtige Entwicklungen zur Verbesserung des Hundewesens in Spanien. Das „Ley de bienestar Animal“ ist ein wegweisendes Gesetz zur Verbesserung der Rechte und des Wohlergehens von Tieren in Spanien.
In einem Kurs lernen die Besitzer, wie sie sich verantwortungsvoll um einen Hund kümmern können. Sie lernen beispielsweise, was ein Hund braucht, wie man ihn aufzieht und trainiert, wie man ihn gesund pflegt, ernährt und unterbringt. Dies dürfte dazu führen, dass weniger Hunde vernachlässigt und misshandelt werden.
Die obligatorische Haftpflichtversicherung stellt sicher, dass die Halter für Schäden, die ihre Hunde verursachen, versichert sind. So werden die Opfer entschädigt. Außerdem kann die Schwelle für die Entschädigung gesenkt werden, so dass mehr Opfer tatsächlich eine Entschädigung erhalten.
Sowohl der Inhalt des Kurses als auch die Höhe und die Bedingungen der Versicherung müssen in niedrigeren Verordnungen weiter geregelt werden. Dies wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2024 geschehen.
Für den Kurs werden u.a. die zu behandelnden Themen, die Dauer des Kurses, die Art und Weise, wie der Kurs absolviert werden kann und ob es eine Prüfung gibt, festgelegt werden. Für die Versicherung muss unter anderem die Mindestdeckung festgelegt werden und unter welchen Bedingungen diese Versicherung abgeschlossen werden kann. Außerdem wird geprüft, ob diese Versicherung z.B. mit einer Hausratversicherung kombiniert werden kann.
Die spanische Regierung wird dazu Experten, Interessengruppen und Vertreter der autonomen Regionen konsultieren. Das Ergebnis soll eine sorgfältige Ausarbeitung sein, die dem Wohl von Hund und Halter gerecht wird.
In Spanien leben schätzungsweise zwischen 6 und 7 Millionen Hunde als Haustiere, und etwa 40 % der spanischen Haushalte haben einen Hund. Immer mehr Spanier nehmen sich einen Hund, weil sie soziale und aktive Tiere sind. Eine gute Unterbringung und Pflege dieser Hunde ist daher sehr wichtig. Das neue Tierschutzgesetz mit obligatorischem Kurs und Versicherung soll dazu beitragen.
Leider hat die Beliebtheit von Hunden in Spanien auch ihre Schattenseiten. Jedes Jahr werden Tausende von streunenden Hunden und Katzen von Tierheimen und Rettungszentren aufgenommen. Auch Beißvorfälle mit Hunden sind in Spanien immer noch zu häufig. Im Jahr 2022 wurden mehr als 12.000 Menschen von einem Hund gebissen, oft mit schweren Verletzungen. Etwa die Hälfte davon betraf Kinder.
Eine obligatorische Haftpflichtversicherung soll die Opfer von Beißvorfällen besser schützen. Dadurch wird es für sie einfacher, Schadenersatz zu erhalten. Die neuen Vorschriften im Tierschutzgesetz sind daher dringend erforderlich. Mit besser informierten Besitzern und versicherten Hunden dürften die Probleme im Zusammenhang mit Hunden in Spanien abnehmen.
Quelle: Agenturen





