Ibiza hat aufgrund einer Kombination aus wachsender Bevölkerung und einer Rekordzahl an Touristen mit einer schweren Abfallkrise zu kämpfen. Im Jahr 2024 empfing die Insel 3,6 Millionen Besucher, während die Einwohnerzahl bei etwa 160.000 lag. Dieser Anstieg hat zu einer Überlastung der einzigen Mülldeponie der Insel, Ca na Putxa, geführt, die voraussichtlich innerhalb von drei Jahren ihre maximale Kapazität erreichen wird.
Umweltverbände machen die regionale Regierung für das Müllproblem verantwortlich, da sie nicht vorausschauend geplant habe. Der Abfallwirtschaftsplan für den Zeitraum 2015 bis 2019 habe den Bau zusätzlicher Anlagen nicht berücksichtigt. Außerdem erfüllt Ibiza nicht die EU-Vorschriften: Im Jahr 2035 dürfen nur noch 10 % der Abfälle deponiert werden, während es derzeit noch 60 % sind.
Als vorübergehende Lösung haben die Behörden beschlossen, den Abfall zur Verbrennung in die Verbrennungsanlage von Son Reus auf Mallorca zu transportieren. Diese Maßnahme ist derzeit notwendig, wird jedoch wegen der zusätzlichen Umweltbelastung und des Beitrags zum Klimawandel kritisiert.
Eine alternative Lösung, der Bau einer eigenen Verbrennungsanlage auf Ibiza, wird in Betracht gezogen, deren Realisierung jedoch etwa zehn Jahre dauern würde. In der Zwischenzeit sucht die Insel weiter nach nachhaltigen und wirksamen Wegen, um das Abfallproblem anzugehen und die Auswirkungen des Massentourismus zu bewältigen.
Quelle: Agenturen