Immer mehr spanische Familien leben mit Großeltern zusammen

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In Spanien wächst die Zahl der Familien, in denen Großeltern und Enkelkinder zusammenleben. Nach neuen Daten von Funcas leben mittlerweile etwa 16 Prozent der Haushalte mit Kindern in einer generationenübergreifenden Familie. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber vor einigen Jahren, als dieser Anteil noch deutlich geringer war.

Die Untersuchung zeigt, dass Großeltern eine immer wichtigere Rolle innerhalb der Familien spielen. Nach den Eltern und der Kinderbetreuung sind sie die drittwichtigsten Betreuungspersonen. In Süd- und Osteuropa ist diese Form des Zusammenlebens am häufigsten anzutreffen, während in Nordeuropa Großeltern zwar stark involviert sind, aber meist in einem anderen Haus leben.

Innerhalb Spaniens gibt es große regionale Unterschiede. Auf den Kanarischen Inseln leben etwa 31 Prozent der Familien mit Kindern zusammen mit Großeltern. In Galicien sind es etwa 26 Prozent und auf den Balearen 17 Prozent. In Regionen wie La Rioja und dem Baskenland liegt die Zahl mit etwa 9 Prozent deutlich niedriger.

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Immer mehr spanische Familien leben mit Großeltern zusammen

In Haushalten mit einem alleinerziehenden Elternteil ist diese Art des Zusammenlebens viel häufiger anzutreffen. Etwa 38 Prozent dieser Familien teilen sich das Haus mit Großeltern, während es in Familien mit beiden Elternteilen etwa 13 Prozent sind. Auch bei Familien mit Migrationshintergrund kommt dies häufiger vor als bei einheimischen Familien.

Laut Funcas hat die Pandemie diesen Prozess beschleunigt. Viele Familien beschlossen damals, vorübergehend zusammenzuziehen, um Kinder zu betreuen oder aus finanziellen Gründen. Obwohl die Notsituation vorbei ist, bleibt diese Wohnform bestehen. Das liegt vor allem an hohen Wohnkosten, unsicheren Arbeitsplätzen und einem Mangel an guter Kinderbetreuung oder Hilfe für Eltern.

Vor allem Familien, die wirtschaftlich oder sozial benachteiligt sind, entscheiden sich für das generationenübergreifende Wohnen. Für sie ist das Zusammenleben mit den Großeltern ein wichtiges Sicherheitsnetz, das ihnen hilft, die täglichen Belastungen zu bewältigen. Es bietet Unterstützung, wo das offizielle Pflege- und Sozialsystem manchmal versagt.

Quelle: Agenturen