Die Zahl der Frauen über 65 Jahren mit einem gültigen Führerschein in Spanien ist in den letzten zehn Jahren spektakulär gestiegen. Nach aktuellen Angaben der spanischen Verkehrsbehörde (DGT) hat sich ihre Zahl seit 2011 fast verdreifacht, was eine große Veränderung für die Mobilität älterer Menschen im Land bedeutet.
Aus den Statistiken der DGT geht hervor, dass im Jahr 2011 noch etwa 410.000 Frauen im Alter von 65 Jahren und älter hinter dem Steuer saßen. Inzwischen ist diese Zahl auf über 1,2 Millionen gestiegen. Obwohl Männer in dieser Altersgruppe mit etwa 3,4 Millionen Fahrern immer noch die Mehrheit stellen, ist das Wachstumstempo bei den Frauen um ein Vielfaches höher.
Dieser Trend lässt sich durch den Generationswechsel erklären. Die Frauen, die in den 1970er- und 1980er-Jahren massenhaft ihren Führerschein gemacht haben, erreichen nun das Rentenalter. Im Gegensatz zu früheren Generationen, in denen Autofahren oft eine Männersache war, bewahren sich diese Frauen ihre Unabhängigkeit, indem sie weiter Auto fahren.
Der Besitz eines Führerscheins im späteren Leben ist für viele spanische Frauen entscheidend für ihre Unabhängigkeit. Er ermöglicht es ihnen, soziale Kontakte zu pflegen, Einkäufe zu erledigen und Arzttermine wahrzunehmen, ohne auf andere oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Dies ist besonders wichtig in ländlichen Gebieten, wo die Verbindungen oft begrenzt sind.
Trotz des Anstiegs der Zahlen betonen Verkehrsexperten, dass ältere Autofahrer im Allgemeinen sichere Verkehrsteilnehmer sind. Sie passen ihr Fahrverhalten oft an, vermeiden Stoßzeiten oder fahren seltener im Dunkeln. Die DGT sieht diese Gruppe daher nicht als erhöhtes Risiko, sondern als Beweis für eine aktive und mobile Gesellschaft.
Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Die Kluft zwischen der Anzahl männlicher und weiblicher Fahrer wird immer kleiner. Diese Entwicklung erfordert eine Verkehrssicherheit, die den Bedürfnissen älterer Menschen entspricht, damit sie so lange wie möglich sicher und unabhängig am Straßenverkehr teilnehmen können.
Quelle: Agenturen





