Spanien braucht dringend 100.000 weitere Krankenschwestern und -pfleger, um den Mangel im Gesundheitssektor zu beheben. Dies geht aus dem Bericht „Situation und Bedarf an Krankenschwestern in Spanien, 2024“ hervor. Derzeit kommen 6,3 Krankenschwestern auf 1.000 Einwohner, während der EU-Durchschnitt bei 8,5 liegt. Experten warnen, dass die derzeitige Wachstumsrate die Lücke möglicherweise erst in 22 bis 29 Jahren schließen wird.
Der Mangel führt zu hoher Arbeitsbelastung und Burnout. Krankenschwestern berichten, dass schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Gehälter ein großes Problem darstellen. Viele Fachkräfte haben befristete Verträge, manchmal auf Monatsbasis, was wenig Stabilität bietet. Dies zwingt viele dazu, im Ausland Arbeit zu suchen. Darüber hinaus fehlt es an der Anerkennung von Fachausbildungen, was Krankenschwestern und -pfleger oft daran hindert, in ihrem Bereich zu arbeiten.
Die Krankenhäuser sind zunehmend überlastet, insbesondere während der Grippesaison. Die Patienten warten manchmal mehr als 60 Stunden auf Hilfe, und die Krankenhäuser sind mit überfüllten Fluren und Zimmern konfrontiert. In Verbindung mit einer so genannten „Quintuemie“ – fünf aktive Virusausbrüche, darunter COVID-19, Influenza und das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) – wird die Lage immer bedrohlicher.
Nach Ansicht der Gesundheitsorganisationen sind strukturelle Verbesserungen wie bessere Verträge, höhere Gehälter und die Anerkennung von Spezialisierungen rasch erforderlich. Wenn nicht gehandelt wird, besteht die Gefahr, dass sich die Situation in den kommenden Jahren weiter verschlechtert, mit negativen Folgen für Patienten und Gesundheitspersonal.
Quelle: Agenturen