Die Wohnungskrise ist eines der größten Probleme, vor denen Spanien derzeit steht. Bei einem geschätzten Defizit von 600.000 Wohnungen und einem Investitionsbedarf von mehreren zehn Milliarden Euro ist klar, dass dringend gehandelt werden muss.
Die geschätzten Kosten für den Bau der 600.000 fehlenden Wohnungen in Spanien belaufen sich auf rund 75 Milliarden Euro. Dies ist ein erheblicher Betrag, der etwa 5 % des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Es liegt auf der Hand, dass dies nicht allein von der Regierung finanziert werden kann und private Investitionen unerlässlich sind.
In Spanien herrscht ein immer größerer Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Dieses Problem betrifft vor allem junge Menschen und einkommensschwache Gruppen, kann aber auch das Wirtschaftswachstum bremsen. Experten fordern daher einen nationalen Wohnungsmarktpakt, der sich auf die Erschließung von mehr Flächen für den Wohnungsbau konzentriert.
Ein wichtiger erster Schritt ist die Verbesserung der Regulierung des Grundstücksmarktes. Die derzeitige Gesetzgebung schafft zu viele bürokratische Hindernisse, die den Bauträgern keine ausreichende Sicherheit für den Bau neuer Wohnungen geben. Eine Änderung des Wohnungsbaugesetzes kann hier Abhilfe schaffen und die rechtlichen Rahmenbedingungen für mehr Wohnungsbau schaffen.
Angesichts des Umfangs der erforderlichen Investitionen sind öffentlich-private Partnerschaften unerlässlich. Die Regierung allein verfügt nicht über ausreichende Mittel, um die 600.000 Wohnungen zu realisieren. Durch die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor können die Kosten effizienter geteilt und die Wohnungsproduktion schneller gesteigert werden.
Ein weiterer Engpass ist die Verfügbarkeit von genügend Arbeitskräften im Bausektor. Zwar gibt es derzeit 129.000 Arbeitslose mit einer Ausbildung im Baugewerbe, von denen 90 % seit weniger als einem Jahr arbeitslos sind, doch sind Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen erforderlich, um diese Gruppe für den erforderlichen Wohnungsbau zu beschäftigen.
Quelle: Agenturen





