Es ist immer wieder aufregend, eine lebende Legende auf der Bühne zu sehen, und Janet Jacksons Together Again-Tour im Ziggo Dome in Amsterdam war genau das – ein Abend voller Nostalgie, und Starpower, ausgefeilter Performance.
Jackson betrat die Bühne in einem silbernen Pailletten-Bodysuit und schwarzen, oberschenkelhohen Louboutin-Stiefeln, die im Bühnenlicht glitzerten. Ihre männlichen Tänzer, gekleidet in passenden schwarzen Lederstiefeln, sorgten mit einer Mischung aus Erotik und Drama für die richtige Stimmung. Es war ein gewagter Look, und doch war von Anfang an klar: Janet brauchte sie nicht. Es gab Momente, besonders bei langsameren Balladen, in denen sie allein stand und den Raum beherrschte, als wollte sie uns daran erinnern, wer wirklich der Star der Show war.
Stimmlich lieferte Jackson ab. Sie ist für ihren gehauchten Stil bekannt und meisterte jede Note mit Präzision, ihre Stimme schwebte durch die Jahrzehnte, und obwohl sie den Kontakt zum Publikum auf ein Minimum beschränkte, sprach ihre Präsenz für sich. Es gab keine langen Monologe, keine intimen Seitenblicke auf die Menge – nur die Musik.
Die Choreografie war raffiniert, die Inszenierung makellos, aber der Abend wirkte formelhaft. Ein Moment der Choreografie sorgte für eine sinnliche Abwechslung, aber ansonsten war alles wie gewohnt. Janet tanzte mit einer Energie, die ihre Jahre Lügen strafte – „Ich bin 58 und immer noch im Einsatz“, witzelte sie zu Recht, nachdem sie 1986 „When I Think Of You“ zum Besten gab. Und es stimmt, sie kann sich immer noch so bewegen wie mit Anfang 20, wenn auch ohne die Monologe und die Interaktion mit dem Publikum, die wir von Künstlern ähnlichen Kalibers und aus derselben Ära gewohnt sind.
Die erste Hälfte der Show konzentrierte sich stark auf tiefere Schnitte und Titel aus der Mitte ihrer Karriere, was eine etwas gedämpfte Atmosphäre hinterließ, bis die unvermeidlichen Hits wie „Rhythm Nation“ und „All for You“ kamen. Als die Knaller endlich kamen, erhellte sich die Arena.

Die in Akte unterteilte Setlist war eine gut kuratierte Reise durch Jacksons Diskografie. Von den sinnlichen Grooves von „That’s the Way Love Goes“ bis hin zu den energiegeladenen Klassikern wie „Nasty“ und „Escapade“ deckte sie alle Epochen ihrer Karriere ab. Aber es war klar, dass das Publikum wegen der legendären Singles gekommen war – Songs wie „Together Again“, der den Abend passenderweise mit einem Höhepunkt beendete. Bei der Zugabe zeigte sie sich von ihrer besten Seite und erinnerte alle daran, warum sie schon so lange eine Größe im Pop ist.
Janet Jackson ist nach wie vor eine Ikone – eine Legende sogar – und ihre Fähigkeit, immer noch Arenen zu füllen, ist ein Beweis für ihr Vermächtnis. Doch bei all dem Spektakel gab es Momente, in denen die Show das gewisse Etwas vermissen ließ. Und doch, als sie mit „Together Again“ abschloss, diesem letzten Moment der Verbindung mit dem Publikum, war alles vergeben. Janet ist immer noch da und dient immer noch – auch wenn sie es mit etwas zu viel Glanz serviert.