Eine neue universitäre Studie zeigt, dass die psychische Gesundheit spanischer Jugendlicher stark unter Druck steht. Jeder fünfte Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren hat schon einmal an Selbstmord gedacht, und fast 16 Prozent haben sogar einen Selbstmordversuch unternommen. Fast ein Drittel der Befragten gibt an, sich im letzten Jahr bewusst selbst verletzt zu haben.
Zusätzlich zu diesen Zahlen fühlen sich 11 Prozent der Jugendlichen oft oder ständig unglücklich, während 40 Prozent mit Einsamkeit zu kämpfen haben. Auch depressive Symptome sind weit verbreitet: 14 Prozent leiden unter schweren Depressionen und bei 6 Prozent handelt es sich sogar um schwere Fälle. Nach Ansicht der Forscher sind dies Signale, die nicht ignoriert werden dürfen.
Der Bericht betont, dass die Unterstützung durch Familie, Schule und Freunde eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Selbstmord und psychischen Problemen spielt. Jugendliche, denen diese Unterstützung fehlt, sind deutlich anfälliger. Insbesondere die LGTBIQ+-Gemeinschaft scheint häufiger betroffen zu sein, da sie häufiger mit Ablehnung, Mobbing oder Mikroaggressionen konfrontiert ist.
Den Forschern zufolge muss der Prävention und Begleitung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, insbesondere in den Schulen. Eine frühzeitige Erkennung und sichere Räume, in denen Jugendliche ihre Gefühle ausdrücken können, sind unerlässlich. Außerdem muss mehr getan werden, um Tabus rund um die psychische Gesundheit zu durchbrechen.
Die Zahlen stimmen mit früheren Berichten überein, die bereits vor einer stillen Krise unter Jugendlichen in Spanien gewarnt haben. Nach Ansicht von Fachleuten ist das Problem nicht nur medizinischer, sondern auch sozialer Natur: Mangelnde Verbundenheit, sozialer Druck und der Einfluss sozialer Medien verstärken das Gefühl der Isolation.
Die Forscher drängen darauf, dass Regierung und Institutionen schnell Maßnahmen ergreifen, um junge Menschen besser zu unterstützen. Ohne einen wirksamen Ansatz befürchten sie, dass die Zahl der Selbstmordversuche und die psychische Not unter jungen Menschen in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.
Quelle: Agenturen