Armut ist ein komplexes und umfassendes Problem, von dem Millionen von Menschen betroffen sind, nicht nur in Spanien, sondern auch weltweit. Im Süden Spaniens lebt etwa einer von drei Menschen in Armut, während es im Norden nur einer von fünf ist. Dieser große Unterschied wirft wichtige Fragen zur regionalen Ungleichheit, zur sozialen Gerechtigkeit und zur Wirksamkeit der derzeitigen Politik in Spanien auf.
Armut bedeutet nicht nur, zu wenig Geld zu haben, sondern auch, dass die Menschen Chancen verpassen und keinen Zugang zu wichtigen Dingen wie Bildung, Gesundheitsversorgung und einem Dach über dem Kopf haben.
Die Statistiken sind schockierend: Im Jahr 2023 lebten 26,5 % der spanischen Bevölkerung oder 12,7 Millionen Menschen in Armut oder sozialer Ausgrenzung, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Noch beunruhigender ist es, wenn wir die Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen Spaniens betrachten.
Die Unterschiede zwischen Nord- und Südspanien sind schockierend. Während im Baskenland nur 15,5 % der Bevölkerung von Armut betroffen sind, liegt der Anteil in Andalusien bei 37,5 %.
Das Verständnis der Ursachen der Armut in Spanien ist entscheidend für die Entwicklung wirksamer politischer Maßnahmen.
Wirtschaftliche Faktoren Die Armut wird stark von der wirtschaftlichen Lage eines Landes beeinflusst. Spanien hat in letzter Zeit mehrere Krisen durchgemacht, die zu höherer Arbeitslosigkeit und Inflation geführt haben. Die steigenden Lebenshaltungskosten, vor allem die Mieten, erschweren die Situation für gefährdete Gruppen. Geringverdiener sind oft nicht in der Lage, Miete oder Hypothek zu zahlen, was zu Armut und sozialer Ausgrenzung führt.
Geografische Ungleichheit Die Geografie beeinflusst die Armutsverteilung stark. Die Entwicklungsunterschiede zwischen Nord- und Südspanien sind historisch bedingt. Nordspanien verfügt über eine solidere Industrie, während der Süden stärker von der Landwirtschaft und dem Tourismus abhängig ist, die anfällig für wirtschaftliche Schwankungen sind. Der Standort wirkt sich nicht nur auf die Wirtschaft aus, sondern auch auf den Zugang zu Dienstleistungen und Infrastruktur.
Bildung und Qualifikationen Bildung spielt eine entscheidende Rolle. Regionen mit niedrigem Bildungsniveau und begrenzten Möglichkeiten haben oft höhere Armutsquoten. So entsteht ein Teufelskreis: Mangelnde Bildung führt zu niedrigem Einkommen und Armut. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, sind Investitionen in die allgemeine und berufliche Bildung erforderlich.
Die Armut in Spanien ist ungleich verteilt und wird durch Standort, sozioökonomischen Status und Politik beeinflusst. Diese Ungleichheiten sind schon seit einiger Zeit bekannt, werden aber immer deutlicher. Die Unterschiede zwischen den Regionen sind größer denn je und betreffen Millionen von Menschen.
Baskenland versus Andalusien Im Baskenland ist die Beschäftigung stabil und das Einkommen hoch, so dass nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung in Armut lebt. Im Gegensatz dazu leidet Andalusien unter hoher Arbeitslosigkeit und niedrigen Einkommen, was dazu führt, dass 37,5 % der Bevölkerung arm sind. Dieser Unterschied verdeutlicht, wie geografische und wirtschaftliche Faktoren die Lebensqualität beeinflussen.
Zentrale versus periphere Gebiete Innerhalb der Regionen gibt es große Unterschiede. Städtische Gebiete bieten in der Regel einen besseren Zugang zu Beschäftigung, Bildung und Gesundheitsversorgung als ländliche Gebiete. Ländliche Gemeinden sind aufgrund des Bevölkerungsrückgangs, begrenzter wirtschaftlicher Möglichkeiten und mangelnder Investitionen in Infrastruktur und Dienstleistungen oft mit einem höheren Armutsniveau konfrontiert.
Quelle: Agenturen