Kalifornische Königsnatter löst auf Gran Canaria „ökologisches Ungleichgewicht“ aus

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Aus Untersuchungen des spanischen Instituts CSIC geht hervor, dass die kalifornische Königsnatter auf Gran Canaria große Probleme verursacht. Diese ursprünglich aus Nordamerika stammende Schlange wurde Ende der 90er Jahre als Haustier auf die Insel gebracht. Mittlerweile kommt sie an vielen Orten vor und bedroht die lokale Natur.

Forscher analysierten den Einfluss der Schlange auf das Ökosystem, indem sie die Nahrungsreste im Darm der Schlangen und die Anzahl der Wirbellosen in verschiedenen Teilen der Insel untersuchten. In Gebieten, in denen die Schlange vorkommt, verschwinden einheimische Reptilien wie die Riesenechse, die Listige Eidechse und die Mauereidechse fast vollständig. Diese Tiere sind die Hauptnahrungsquelle der Schlange.

Das Verschwinden dieser Reptilien hat unerwartete Folgen. Durch den Wegfall ihrer natürlichen Feinde steigt die Zahl der Insekten an einigen Stellen um mehr als 300 Prozent. Vor allem Wanzen, Fliegen, Mücken und Ameisen kommen in den Gebieten, in denen die Schlange aktiv ist, massenhaft vor.

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Den Forschern zufolge handelt es sich hierbei um eine sogenannte „ökologische Kaskade”: eine Kettenreaktion, bei der das Verschwinden einer Art Auswirkungen auf mehrere andere Ebenen des Ökosystems hat. Dies kann zu Störungen führen, die nicht nur die Natur betreffen, sondern auch Folgen für die Landwirtschaft und den Lebensraum des Menschen haben.

Die Forscher fordern daher beschleunigte und koordinierte Bekämpfungsmaßnahmen, um eine weitere Ausbreitung der kalifornischen Königsnatter zu verhindern. Außerdem plädieren sie für einen zusätzlichen Schutz der einheimischen Reptilien, die eine wichtige Rolle für das natürliche Gleichgewicht auf der Insel spielen.

Quelle: Agenturen