Kanarische Nationalparks ächzen unter Massentourismus

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Die Nationalparks der Kanarischen Inseln ziehen immer mehr Besucher an, aber diese Popularität birgt ernsthafte Risiken. In nur vier Jahren ist die Zahl der Touristen von drei auf über acht Millionen gestiegen, wodurch das fragile Ökosystem dieser Naturgebiete laut Experten „am Rande des Zusammenbruchs” steht.

Vor allem der Teide-Park auf Teneriffa, der jährlich Millionen von Besuchern empfängt, ist laut Umweltexperten ein deutliches Beispiel für Überlastung. Die Wege, Parkplätze und Aussichtspunkte sind überfüllt, während Flora und Fauna sichtbar unter dem ständigen Touristenstrom leiden. Ein neuer Managementplan, der derzeit diskutiert wird, würde laut Kritikern die Situation nur noch verschlimmern, da der Park dann eher einem „Themenpark” als einem Naturschutzgebiet ähneln würde.

Umweltorganisationen fordern daher sofortige Maßnahmen. Sie plädieren für eine Begrenzung der täglichen Besucherzahlen und eine bessere Verteilung auf weniger frequentierte Teile der Inseln. Außerdem wünschen sie sich mehr Informationskampagnen, um Touristen für die Empfindlichkeit dieser einzigartigen Naturgebiete zu sensibilisieren.

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Das Problem betrifft nicht nur die Kanarischen Inseln. In den meisten der sechzehn Nationalparks Spaniens wird inzwischen vor den Folgen des Massentourismus gewarnt. Das Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Gewinn und Naturschutz wird immer schwieriger aufrechtzuerhalten, insbesondere da die Besucherzahlen jedes Jahr weiter steigen.

Im Jahr 2024 verzeichneten die vier kanarischen Parks zusammen mehr als 8,4 Millionen Besucher, was einem Anstieg von fast 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Nur der Timanfaya-Park auf Lanzarote verzeichnete einen leichten Rückgang. Dennoch ist klar, dass ohne Eingriffe der Druck auf die Natur nur noch weiter zunehmen wird.

Lokale Behörden erkennen, dass Maßnahmen erforderlich sind, aber konkrete Schritte lassen noch auf sich warten. Unterdessen wird der Ruf nach strengeren Regeln immer lauter, denn wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, drohen die kanarischen Nationalparks ihren größten Schatz zu verlieren: ihre unberührte Natur.

Quelle: Agenturen