Katholische Kirche in Spanien immer unattraktiver

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Der Einfluss der katholischen Kirche in Spanien nimmt langsam aber sicher ab, wie aus den jüngsten Zahlen der Beobachtungsstelle für religiösen Pluralismus hervorgeht. Laut ihrem jüngsten Bericht gibt es in Spanien nun insgesamt 30.949 Gotteshäuser, von denen 22.933 katholisch sind. Dies ist ein deutlicher Rückgang um 141 Kirchen im Vergleich zu 2011.

Der Bericht zeigt auch, dass religiöse Minderheiten auf dem Vormarsch sind. Sie besitzen derzeit 8.016 Gotteshäuser, was einem Anteil von 26 % an der Gesamtzahl entspricht. Dies ist eine historisch beispiellose Entwicklung in einem Land, das früher fast ausschließlich katholisch war. So machen evangelische Christen mit 4.455 Kirchen 14 % der Gotteshäuser aus, gefolgt von den Muslimen mit 1.839 Moscheen (6 %) und den Zeugen Jehovas mit 633 Orten (5 %).

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Der Rückgang der katholischen Kirchen ist zum Teil auf den Wandel der religiösen Praktiken und das Wachstum alternativer Glaubensrichtungen zurückzuführen. Während die katholische Kirche im Jahr 2011 noch 82 % aller Gotteshäuser besaß, ist dieser Prozentsatz inzwischen auf 74 % gesunken. Darüber hinaus garantiert die spanische Verfassung seit 1978 die Religionsfreiheit, was zu einer vielfältigeren religiösen Landschaft beigetragen hat.

Das Wachstum von Minderheitenreligionen wie dem evangelischen Christentum und dem Islam zeigt die großen demografischen und kulturellen Veränderungen in Spanien. Einwanderung und Globalisierung spielen dabei eine wichtige Rolle. Soziale Faktoren, wie der geringere Kirchenbesuch, beeinflussen auch die Rolle der katholischen Kirche.

Trotz des Rückgangs bleibt der katholische Glaube in Spanien dominant. Dennoch zeigen die Zahlen, dass sich die religiöse Landschaft des Landes verändert. Ob sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird, ist eine Frage, die die katholische Kirche weiterhin mit Sorge beobachten wird.

Quelle: Agenturen