Kaufen Ausländer Dörfer auf Mallorca auf?

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Neue Zahlen zeigen, dass in einigen Küstendörfern auf Mallorca und in der Tramuntana mehr als drei von fünf Käufen von Ausländern getätigt werden. Dies wirft Fragen nach den Auswirkungen auf Einheimische und Immobilienpreise auf.

Die offiziellen Zahlen, die kürzlich veröffentlicht wurden, zeigen jedoch deutlich, dass in Orten wie Andratx, Fornalutx, Deià, Calvià und Pollença sowie in den Gemeinden der Tramuntana mehr als 60 Prozent der Immobilienkäufe auf ausländische Käufer zurückgehen. Diese Entwicklung verändert die Nachbarschaften langsam, aber spürbar.

Die Tendenz ist klar: Küstenzonen und Bergdörfer mit Panoramablick sind besonders begehrt. Im Inselinneren und in vielen Stadtteilen, wo die Geschäfte morgens um 8 Uhr öffnen und der Stundenlohn ein wichtiges Thema ist, kaufen dagegen überwiegend Einheimische.

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Kurz gesagt: Wer es sich leisten kann, zieht ans Meer oder in die Tramuntana, während andere ins Zentrum der Insel ziehen.

Die Immobilienpreise spiegeln diese Entwicklung wider. In einigen der genannten Gemeinden liegen die Preise weit über 6.000 Euro pro Quadratmeter. In Deià steigen die Durchschnittswerte sogar auf etwa 8.900 Euro pro Quadratmeter. Die Küste von Palma erreicht stellenweise Spitzenwerte von bis zu 10.000 Euro pro Quadratmeter. Im Gegensatz dazu liegen viele Wohngebiete im Inselinneren bei etwa 1.600 Euro pro Quadratmeter, was einen deutlichen Unterschied darstellt.

Interessant für Zahlenliebhaber: Auf den Balearen gibt es jetzt knapp über 618.900 Wohnungen, was deutlich mehr ist als bisher in den Katasterdaten erfasst. Die durchschnittliche Wohnfläche beträgt rund 164 Quadratmeter, in Palma selbst etwas weniger (ca. 134 m²). Diese Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Bewohner. Für viele bedeutet dies Druck auf Mieten und Kaufpreise.

Der Generaldirektor für Wohnungswesen betont, dass die neu erhobenen Daten realistischer sind als viele Online-Portale. Gleichzeitig könnten die neuen Zahlen den Markt entkräften, da Verkäufer, die an unrealistischen Forderungen festhalten, möglicherweise nachgeben müssen. Darüber hinaus wurde mehr als die Hälfte der Gebäude vor 1980 gebaut, was bedeutet, dass viele Häuser nicht den heutigen Energiestandards entsprechen. Die Sanierung bleibt daher ein wichtiges Thema. Ein praktischer Aspekt ist, dass industriell vorgefertigter Wohnungsbau auf Mallorca das Bautempo beschleunigen könnte.

Experten schätzen, dass sich die Bauzeiten so um rund 30 Prozent verkürzen ließen, was angesichts des Fachkräftemangels und der hohen Nachfrage von Vorteil wäre. Ob dies jedoch die Anwohner überzeugen wird, bleibt abzuwarten. In den kommenden Wochen ist außerdem eine Umfrage in mehr als 4.500 Haushalten geplant, um den tatsächlichen Wohnbedarf zu ermitteln, einschließlich einer Stichprobe von rund 1.200 Personen zwischen 18 und 44 Jahren. Die Ergebnisse dieser Umfrage könnten zeigen, wie tiefgreifend die Verschiebungen wirklich sind.

Quelle: Agenturen