Kein Immobilienkauf für Ausländer?

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Die katalanische Partei Esquerra Republicana (ERC) hat im spanischen Parlament einen Antrag eingereicht, um den Zugang zum Immobilienmarkt für ausländische Käufer zu beschränken. Konkret will die Partei, dass Ausländer erst dann eine Immobilie kaufen dürfen, wenn sie mindestens fünf Jahre ununterbrochen in Spanien gelebt haben.

Laut ERC ist diese Maßnahme notwendig, um Spekulationen entgegenzuwirken und den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum für Einwohner zu schützen.

Der Vorschlag wurde Ende März im Abgeordnetenhaus in Madrid vorgestellt. Die ERC ist besorgt über den zunehmenden Druck auf den Wohnungsmarkt, insbesondere in touristischen und Küstengebieten. Die Partei weist darauf hin, dass ausländische Käufer, die oft über eine deutlich höhere Kaufkraft als Einheimische verfügen, die Immobilienpreise in die Höhe treiben und damit zum Problem der unerschwinglichen Wohnraumversorgung für viele Spanier und Einwohner beitragen.

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Die Maßnahme soll Teil eines umfassenderen Reformpakets sein, das den Immobilienmarkt regulieren und stärker auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung ausrichten soll. Nach Ansicht der ERC ist es untragbar, dass Wohnungen zunehmend als Investition oder Zweitwohnsitz gekauft werden, während junge Menschen und Familien Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Obwohl der Vorschlag noch diskutiert werden muss und wahrscheinlich auf Widerstand stoßen wird, insbesondere von liberalen und konservativen Parteien, rechnet die ERC mit der Unterstützung anderer linker und regionaler Parteien, die sich seit langem für Maßnahmen gegen die Wohnungsnot einsetzen.

Die katalanische Partei betont, dass ähnliche Beschränkungen bereits in anderen Ländern bestehen. So haben Kanada und Neuseeland Beschränkungen eingeführt, um ihre Immobilienmärkte vor ausländischer Spekulation zu schützen. Im Falle Spaniens ist die Situation jedoch komplizierter, da solche Maßnahmen innerhalb der Europäischen Union mit dem freien Verkehr von Kapital, einem Grundprinzip der EU, kollidieren könnten. Dies macht die Umsetzung solcher Beschränkungen rechtlich und politisch erheblich schwieriger.

Die ERC betont jedoch, dass der Vorschlag keine absolute Sperre für Ausländer darstellt, sondern eine vorübergehende Beschränkung, bis sie mindestens fünf Jahre legal in Spanien gelebt haben. Dieser Zeitraum sollte ihrer Meinung nach ausreichen, um nachzuweisen, dass jemand eine Verbindung zum Land hat und keine rein spekulativen Motive für den Kauf hat.

Die Diskussion über ausländische Investitionen in spanische Immobilien ist nicht neu. In Regionen wie den Balearen, Katalonien und Teilen Andalusiens wird seit Jahren eine stärkere Regulierung gefordert, da der lokale Charakter von Dörfern und Städten verloren zu gehen droht und die Immobilienpreise weiter steigen.

Quelle: Agenturen