Kreuzfahrten sind das „Starprodukt“, das die Einwohner der Balearen in Reisebüros am häufigsten kaufen, aber ab November müssen diejenigen, die weiterhin Kreuzfahrten unternehmen möchten, nach Barcelona reisen, um an Bord zu gehen.
„Die Reedereien haben Palma als Abfahrtsort für Winterkreuzfahrten gestrichen und durch andere Mittelmeerziele wie Malta oder Tunesien ersetzt“, erklärt Pedro Fiol, Präsident des Reiseveranstalterverbands Aviva.
Fiol ist der Meinung, dass der Trendwechsel mit einer „gewissen Überdrüssigkeit“ der Reedereien aufgrund der Ablehnung von Kreuzfahrten und der massiven Touristenströme zusammenhängen könnte, der sich immer mehr lokale Plattformen anschließen. Die GOB warnt seit Jahren vor den Auswirkungen, aber auch andere Organisationen wie die Plattform gegen Megakreuzfahrtschiffe oder Menys Turisme més Vida teilen diese Meinung.
Sóller hat diese Woche mit dem Slogan „Miris on miris tots son guiris“ (Wenn alle schauen, sind alle Touristen) den Anfang gemacht.
Es darf auch nicht vergessen werden, dass in Palma viel weniger Passagiere einsteigen als in Städten wie der Hauptstadt Barcelona, was die Rentabilität betrifft. Im Jahr 2022 einigten sich die Reedereien und die Regierung darauf, die Ankunft dieser Art von Schiffen in der balearischen Hauptstadt zu begrenzen. Gemäß dem Dokument, das diese Vereinbarung regelt, dürfen sich gleichzeitig nur ein Mega-Kreuzfahrtschiff und zwei kleinere Schiffe in Palma aufhalten, wobei Schiffe mit einer Kapazität von weniger als 500 Personen nicht gezählt werden.
Der Präsident von Aviva kritisiert, dass Aspekte wie Emissionen bei diesen Beschränkungen nicht berücksichtigt wurden. „Die neuesten Kreuzfahrtschiffe sind die größten, aber auch die, die mit nachhaltigeren Kraftstoffen betrieben werden“, versichert Pedro Fiol.
Auch wenn es manche überraschen mag, sind Kreuzfahrten das beliebteste Urlaubsangebot für die Einwohner der Balearen, insbesondere in der Nebensaison. „Es ist das Starprodukt und hat den Vorteil, dass es im Winter mit einem All-inclusive-Angebot (einschließlich Getränke, Steuern und Trinkgelder) ab 600 Euro pro Person sehr preisgünstig ist. Diese Art von Urlaub wählen vor allem diejenigen, die im Tourismussektor arbeiten und den Winter zum Reisen nutzen“, sagt der Präsident von Aviva.
Er erklärt, dass die Kreuzfahrten normalerweise in Palma starteten und eine Route durch das Mittelmeer mit einigen Häfen in Südfrankreich, der Umgebung von Florenz, in einigen Fällen Neapel, Sizilien und Sardinien umfassten. „Jetzt wurden wir auf Malta und Tunesien umgeleitet. Das ist etwas, was dieses Jahr zum ersten Mal passiert. Wir Einwohner werden keine speziellen Kreuzfahrten für Spanier mit Abfahrt in Palma haben“, bedauert Fiol.
Costa Cruceros und MSC werden ab dem 5. November keine Passagiere mehr in Palma an Bord nehmen und voraussichtlich im April 2027 ihren Betrieb wieder aufnehmen. Die Kreuzfahrten der Reederei TUI, die für Spanier schwieriger zu verkaufen sind, weil an Bord Deutsch die Hauptsprache ist, werden jedoch beibehalten. „Wenn wir eine Kreuzfahrt machen wollen, müssen wir auf jeden Fall das Flugzeug nehmen, und das ist ein Problem, denn die Kreuzfahrten ab Palma waren die meistverkauften“, sagt der Präsident von Aviva. „Die Preise sind ab dem 31. Oktober exponentiell gesunken“, sagt der Präsident von Aviva.
Die Reise nach Barcelona zum Einschiffen bedeutet nicht nur zusätzliche Kosten, sondern die Flüge müssen auch rechtzeitig gebucht werden, um nicht zu riskieren, dass Verspätungen die Passagiere am Boden festhalten.
Quelle: Agenturen
