Vor zwei Jahren machte die spanische Supermarktkette Mercadona Schlagzeilen mit ihrem innovativen Produkt: zwei vorgebratene Spiegeleier für 1,80 Euro. Dies erregte sowohl national als auch international Aufmerksamkeit. In den sozialen Medien gab es sofort Kritiker und Befürworter für dieses Produkt.
Jetzt, zwei Jahre später, hat Mercadona beschlossen, die vorgebratenen Eier aus dem Kühlschrank zu nehmen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die „huevos fritos congelados“ in Spanien kein Erfolg sind.
Im Jahr 2014 ließ sich der aragonesische Koch Javier Yzuel ein bahnbrechendes Konzept patentieren: vorgebratene, tiefgefrorene Eier. Sein Ziel war einfach, aber ehrgeizig: Er wollte der Fast-Food-Branche ein Gericht anbieten, das es bisher nicht gab. Das von Yzuel entwickelte Verfahren ermöglicht es, dass das Produkt seine Eigenschaften bis zu 18 Monate lang beibehält und frei von Krankheitserregern wie Salmonellen ist.
Ursprünglich war das Produkt für Restaurants, Bars und Catering-Unternehmen bestimmt, fand aber schon bald seinen Weg in andere Sektoren. Kreuzfahrtschiffe, Schulen und Catering-Unternehmen entdeckten die Vorteile dieser verzehrfertigen Eier. Die Effizienz war beeindruckend: Nach dem Auftauen im Kühlschrank und vier Minuten im Ofen konnte ein Betrieb 600 Eier produzieren.
Der eigentliche Durchbruch (und die Kontroverse) kam 2022, als Mercadona beschloss, das Produkt in seine Regale aufzunehmen. Für 1,80 Euro wurde ein Plastikbehälter mit zwei vorgebratenen Eiern angeboten, die sofort wieder aufgewärmt werden konnten. Obwohl Mercadona das Produkt nicht erfunden hat, wurde es durch sie zu einem viralen Produkt.
Die Einführung bei Mercadona führte zu einem noch nie dagewesenen Medienrummel. Ein verwirrter Kunde postete ein Bild auf X (ehemals Twitter), woraufhin Tausende von Nutzern in eine Diskussion über den Zustand der Menschheit nach der Erfindung von verzehrfertigen Spiegeleiern eintraten.
Trotz der anfänglichen Kontroverse und der letztendlichen Rücknahme aus den Regalen von Mercadona erwies sich das Produkt keineswegs als Misserfolg. Yzuels Unternehmen, Innovation Foods 360, schloss einen Vertrag mit Findus für die europäische Expansion und zählte den Großhändler Makro und die Restaurantkette Viena zu seinen Kunden.
Ein entscheidender Durchbruch gelang 2016, als Burger King einen Burger mit Yzuels Spiegelei einführte. Dieser Vertrag bedeutete schätzungsweise mehr als eine Million Einheiten pro Monat, was die Produktion enorm ankurbelte.
Im Jahr 2021 erwarb Angulas Aguinaga das europäische Patent. Mit dieser Akquisition will das Unternehmen seinen Umsatz innerhalb von fünf Jahren verdoppeln und bis Ende 2025 einen Wert von 450 Millionen Euro erreichen.
Nach Angaben von Javier Yzuel werden in Spanien jedes Jahr rund 50 Millionen dieser Tiefkühl-Eier verkauft. In der Fabrik von Innovation Foods 360 in Teruel (Aragonien) werden täglich mehr als 40.000 Spiegeleier ohne Salz, Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel hergestellt. In einer weiteren Produktionsstätte in Vitoria (Baskenland) kommen weitere Tausende hinzu.
Quelle: Agenturen





