Kinder kümmern sich schlechter um ihre Eltern als früher?

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Eine aktuelle Umfrage des spanischen Zentrums für soziologische Forschung (CIS) zeigt, dass fast sechs von zehn Spaniern im Alter von 65 Jahren und älter der Meinung sind, dass sich Kinder heute schlechter um ihre Eltern kümmern als frühere Generationen. Ein großer Teil der Befragten ist der Meinung, dass die Pflege „schlechter als früher“ ist, während einige meinen, sie sei „besser“, und andere glauben, es gebe keinen Unterschied.

Die CIS-Umfrage, die auf mehr als 5.000 Interviews mit Einwohnern Spaniens ab 18 Jahren basiert, zeigt auch, dass die meisten Befragten der Meinung sind, dass junge Menschen mehr Probleme haben als ältere Menschen. Dennoch nennen viele Befragte mehrere Herausforderungen für ältere Menschen, wie z.B. unzureichende finanzielle Mittel für die täglichen Ausgaben (z.B. für Strom, Heizung und Lebensmittel), fehlende öffentliche Einrichtungen (z.B. Altenheime, Tageszentren und häusliche Pflege) und Gefühle der Einsamkeit.

Auffallend ist, dass sich eine beträchtliche Anzahl älterer Menschen im vergangenen Jahr aufgrund ihres Alters ignoriert gefühlt hat. Einige gaben an, dies sei „ein paar Mal“ passiert, andere „regelmäßig“ und eine kleinere Gruppe „oft“. Darüber hinaus gibt eine große Zahl älterer Menschen an, dass sie es „schwierig“ oder „sehr schwierig“ finden, Verwaltungsverfahren bei staatlichen Einrichtungen zu durchlaufen, und viele haben die gleichen Schwierigkeiten bei Bankangelegenheiten.

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Die digitale Kluft spielt hier eine große Rolle. Viele ältere Menschen berichten, dass ihnen in den letzten Jahren oft gesagt wurde, sie sollten einen Termin online vereinbaren, obwohl sie nicht wissen, wie das geht. Darüber hinaus geben einige der Befragten an, dass sie von einem Dienstleistungsunternehmen (z.B. Telefon, Strom oder Versicherung) dazu gebracht wurden, eine Dienstleistung zu kaufen, die sie nicht benötigten.

In der Umfrage wird auch der Beitrag der Großeltern bei der Betreuung ihrer Enkelkinder hervorgehoben. Die meisten Großeltern haben sich schon einmal um ihre Enkelkinder gekümmert; viele tun dies mehrmals in der Woche und eine große Gruppe sogar täglich.

Was den Kontakt zu ihren eigenen Kindern angeht, so sehen viele ältere Menschen diese regelmäßig. Einige haben täglich Kontakt, andere mehrmals pro Woche oder im Monat, und eine kleinere Gruppe nur gelegentlich oder lebt mit ihnen zusammen.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Umfrage ist, dass die Mehrheit der Befragten der Meinung ist, dass es eine Altersgrenze für die Erneuerung oder den Erwerb eines Führerscheins geben sollte.

Diese Ergebnisse zeigen, wie ältere Menschen die Veränderungen in der familiären Pflege und die Probleme sehen, denen sie in einer zunehmend digitalen Welt gegenüberstehen. Sie zeigen, wie wichtig es für politische Entscheidungsträger und Gemeinden ist, den Bedürfnissen älterer Menschen Beachtung zu schenken und Initiativen zu entwickeln, die ihr Wohlbefinden und ihre Teilhabe verbessern.

Einsamkeitsgefühle und das Gefühl, ignoriert zu werden, wie sie von einem beträchtlichen Prozentsatz älterer Menschen angegeben werden, deuten darauf hin, dass mehr Anstrengungen erforderlich sind, um die soziale Isolation zu bekämpfen. Dies kann durch Gemeinschaftsprogramme, einen besseren Zugang zu Dienstleistungen und die Förderung des Austauschs zwischen den Generationen geschehen.

Viele ältere Menschen kümmern sich regelmäßig um ihre Enkelkinder und spielen eine wichtige Rolle in der Familie. Diese Rolle anzuerkennen und zu unterstützen, hilft sowohl der älteren als auch der jüngeren Generation.
Die Forschung zeigt, dass bessere Maßnahmen für ältere Menschen erforderlich sind. Dazu gehören Geldprobleme, ein besserer Zugang zu Dienstleistungen, weniger Einsamkeit und Hilfe bei digitalen Problemen. Wenn diese Aspekte verbessert werden, können ältere Menschen mit Respekt leben und an der Gesellschaft teilhaben.

Quelle: Agenturen