Kinderarmut in Spanien

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Trotz des Wirtschaftswachstums und des Fortschritts des Landes bleibt die Kinderarmut ein großes Problem, das nicht ignoriert werden kann. Hinter der Fassade des Landes der ewigen Sonne, der schönen Strände und der köstlichen Gastronomie verbirgt sich eine erschütternde Realität: Es ist das Land mit der höchsten Kinderarmutsquote in Europa.

Leider ist die Situation der Kinder in Spanien alles andere als ideal. Einem Bericht von UNICEF mit Zahlen aus dem Jahr 2021 zufolge hat Spanien mit fast 28 % die höchste Kinderarmutsquote aller europäischen Länder. Das bedeutet, dass mehr als ein Viertel der Kinder in Spanien in Armut lebt. Dies ist eine alarmierende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass Spanien eine der größten Volkswirtschaften Europas ist. Spanien steht mit dieser Quote an 36. Stelle von 39 untersuchten Ländern.

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Diese hohe Kinderarmutsquote hat mehrere Ursachen. Ein wichtiger Faktor ist die Wirtschaftskrise, die Spanien im Jahr 2008 heimsuchte. Diese Krise hat zu hoher Arbeitslosigkeit und einem Rückgang der Einkommen geführt, wodurch viele Familien in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Außerdem gibt es Ungleichheiten im Bildungs- und Gesundheitswesen, was bedeutet, dass einige Kinder nicht die gleichen Chancen haben wie andere.

In Spanien liegt die Kinderarmutsquote bei bis zu 70 %, wenn beide Elternteile Ausländer sind. Das ist fast dreimal so hoch wie die Quote, wenn beide Elternteile Spanier sind. Kinder aus der Roma-Gemeinschaft sind noch stärker gefährdet. Im Jahr 2018 schätzte die Fundación Secretariado Gitano die Kinderarmutsquote in dieser Gemeinschaft auf 89 %. Dies ist ebenfalls dreimal so hoch wie die Gesamtquote.

Kinder, die in Ein-Eltern-Familien leben, insbesondere mit einer alleinerziehenden Frau, sind besonders von Armut bedroht. Dies liegt daran, dass diese Familien oft ein geringeres Einkommen haben und weniger Zugang zu Dienstleistungen haben. In Spanien liegt die Kinderarmutsquote in Einelternfamilien mit einer alleinstehenden Frau bei 44 %, während die Quote in Einelternfamilien mit einem alleinstehenden Mann bei 26 % liegt. Das ist ein Unterschied von mehr als dem Doppelten.

Diese hohe Armutsquote hat negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder. Sie haben weniger Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und anderen Dienstleistungen. Dadurch sind sie der Gefahr von Benachteiligung und Ausgrenzung ausgesetzt. Es ist wichtig, diese Armut zu bekämpfen. Dies kann geschehen, indem der Zugang von Frauen zu Bildung und Beschäftigung verbessert und Einelternfamilien unterstützt werden.

UNICEF spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Kinderarmut in Spanien. So führt die Organisation beispielsweise Untersuchungen durch, um die Situation der Kinder zu ermitteln und aufzuzeigen, wo Verbesserungen erforderlich sind. UNICEF setzt sich auch bei der Regierung dafür ein, die Politik zu ändern und den Rechten der Kinder und der Armutsbekämpfung mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Darüber hinaus arbeitet UNICEF mit lokalen Partnern zusammen, um konkrete Projekte zur Verbesserung der Lebenssituation von Kindern in Spanien auf den Weg zu bringen. So werden beispielsweise Programme aufgelegt, um Kinder aus benachteiligten Vierteln zu unterstützen und zu ermutigen, die Schule zu besuchen. Außerdem arbeitet UNICEF mit den Gemeinden zusammen, um sicherzustellen, dass Kinder Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung und anderen grundlegenden Dienstleistungen haben.

Quelle: Agenturen