Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha eskaliert

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Zwischen den Armeen Thailands und Kambodschas sind Kämpfe ausgebrochen. Soldaten haben aufeinander geschossen, Raketen wurden abgefeuert und ein Krankenhaus soll angegriffen worden sein. Dies geschah in einem umstrittenen Grenzgebiet in der thailändischen Provinz Surin. Auf einer Seite der Grenze sind mindestens elf Zivilisten ums Leben gekommen. Die gesamte Grenze zwischen beiden Ländern ist geschlossen. Die Reisewarnung wurde auf Rot erhöht.

Beide Länder beschuldigen sich gegenseitig, zuerst das Feuer eröffnet zu haben. Thailand bezeichnete sein Nachbarland als „kriegslüstern”, Kambodscha sprach hingegen von militärischer Aggression durch die thailändischen Streitkräfte. Kambodscha fordert eine dringende Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Der kambodschanische Premierminister erklärt, dass der Frieden und die Stabilität in der Region durch die „thailändische Aggression” gefährdet seien.

Bei den Kämpfen sind laut lokalen Behörden mindestens elf thailändische Zivilisten und ein Soldat durch Beschuss von kambodschanischer Seite ums Leben gekommen. Vierzehn weitere wurden verletzt. Thailand zufolge wurde ein Krankenhaus in der Grenzregion angegriffen. Die thailändische Armee meldete außerdem, dass drei Zivilisten bei einem Raketenangriff aus Kambodscha verletzt worden seien. Über Opfer auf der anderen Seite der Grenze ist noch nichts bekannt.

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Die Auseinandersetzungen fanden in der thailändischen Provinz Surin statt. Aufgrund der eskalierenden Gewalt wurden etwa 40.000 Einwohner aus 86 Dörfern in der Grenzprovinz an sicherere Orte evakuiert. Die thailändische Botschaft in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh forderte ihre Staatsangehörigen am Donnerstag auf, das Land so schnell wie möglich zu verlassen, sofern keine dringenden Gründe für einen Verbleib vorliegen.

Nach Angaben der thailändischen Armee flog kurz vor dem Vorfall eine kambodschanische Drohne über das Gebiet und sechs schwer bewaffnete kambodschanische Soldaten näherten sich einem thailändischen Posten. Nach Angaben Thailands sind in mindestens sechs Gebieten Kämpfe ausgebrochen.

In den Grenzgebieten wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. So wurden 582 Schulen in den Grenzregionen geschlossen. Einige davon, weil sie als Zufluchtsorte für Zivilisten dienen. Bildungsminister Narumon Pinyosinwat fordert die Schulen auf, Notfallpläne auszuarbeiten. „Ich habe unter anderem darum gebeten, sichere Zonen oder Bunker für Schüler einzurichten und provisorische Unterkünfte in sicheren Gebieten zu organisieren”, so der Minister.

Quelle: Agenturen