In dem Bemühen, dem wachsenden Trend zu sexuell übertragbaren Krankheiten in Spanien entgegenzuwirken, hat die spanische Gesundheitsministerin angekündigt, dass ihr Ministerium prüft, ob jungen Menschen im Alter von 14 (oder 16) bis 22 Jahren kostenlos Kondome zur Verfügung gestellt werden können. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Prävention und die sexuelle Gesundheit zu fördern, insbesondere bei einer gefährdeten Gruppe, die sich noch in der Ausbildung befindet oder über ein geringes Einkommen verfügt.
Laut dem jüngsten Bericht über die epidemiologische Überwachung sexuell übertragbarer Infektionen für das Jahr 2022, der vom Netzwerk für epidemiologische Überwachung veröffentlicht wurde, verzeichnete Spanien im Jahr 2022 die bisher höchsten Zahlen für Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydien. Dieser alarmierende Trend, von dem vor allem junge Erwachsene zwischen 20 und 44 Jahren betroffen sind, ist besorgniserregend und erfordert dringende Maßnahmen.
Die Gesundheitsministerin betonte, dass diese steigende Tendenz bereits seit 2016 zu beobachten ist, trotz eines vorübergehenden Rückgangs im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie. Die Zahlen zeigen einen auffälligen Anstieg von Syphilis und Gonorrhoe bei Männern zwischen 20 und 34 Jahren und von Chlamydien bei Frauen. Dieses Problem ist nicht auf Spanien beschränkt, sondern wird auch vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) festgestellt, das zu konzertierten Anstrengungen aufruft, um diesen Anstieg zu bekämpfen.
Spanien folgt dem Beispiel Frankreichs, wo junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren ab Januar 2023 gegen Vorlage ihrer Krankenversicherungskarte oder ihres Personalausweises kostenlos Kondome in Apotheken erhalten können. Die Maßnahme wird als entscheidender Schritt im Kampf gegen die steigenden Geschlechtskrankheiten angesehen.
Die Gesundheitsministerin betonte, es sei unlogisch, Impfstoffe gegen Infektionen zu erstatten, nicht aber Barrieremethoden wie Kondome. Durch die kostenlose Bereitstellung von Kondomen für junge Menschen zwischen 14 und 22 Jahren werden zwei große Hindernisse beseitigt: die Zugänglichkeit und die Bezahlbarkeit.
Diese Maßnahme zielt nicht nur darauf ab, den Zugang zu Kondomen zu erleichtern, sondern auch ein verantwortungsbewusstes Sexualverhalten zu fördern und eine Kultur der Prävention zu schaffen. Indem man junge Menschen über die Risiken aufklärt und ihnen die Mittel an die Hand gibt, sich selbst zu schützen, können sie fundierte Entscheidungen treffen und dazu beitragen, die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten einzudämmen.
Quelle: Agenturen
