Krankenhaus auf Mallorca wird zu Sozialwohnungen

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In Sóller auf Mallorca, einer malerischen Stadt, die für ihre sonnenverwöhnten Plätze und das lebhafte Treiben bekannt ist, steht ein bedeutender Wandel bevor. Das ehemalige Krankenhaus, gelegen am Rande der Plaça Constitució, einem Ort, an dem die Nachmittagssonne das Kopfsteinpflaster erwärmt und eine einladende Atmosphäre schafft, wird einer neuen Bestimmung zugeführt.

Nach Jahren des Leerstands hat die Stadtverwaltung beschlossen, das Gebäude dem balearischen Wohnungsinstitut Ibavi zu übergeben. Dieses Vorhaben markiert einen wichtigen Schritt zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum in der Gemeinde.

Ibavi plant, das ehemalige Krankenhaus in zehn Mietwohnungen umzuwandeln. Dieses Projekt zielt darauf ab, neues Leben in das leerstehende Gebäude zu bringen und gleichzeitig den Wohnungsmarkt in Sóller zu entlasten.

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Die Umwandlung des Krankenhauses in Wohnraum ist ein Beispiel für eine pragmatische Lösung, die auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der kommunalen Nutzung des Erdgeschosses, das rund 440 Quadratmeter umfasst.

Die Stadtverwaltung plant, dort Büros und Anlaufstellen einzurichten, um die Bürgernähe zu stärken und die Wege für die Bürgerinnen und Bürger zu verkürzen. Dieser Aspekt unterstreicht das Bestreben der Gemeinde, die Lebensqualität in Sóller ganzheitlich zu verbessern. Die oberen Etagen des ehemaligen Krankenhauses werden schrittweise umgebaut, wobei Barrierefreiheit und zeitgemäße Grundrisse im Vordergrund stehen.

Die geplanten Wohnungen sind ideal für Singles, Paare und junge Familien, die in Sóller ein Zuhause suchen. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt, um den unterschiedlichen Wohnbedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Bei einem Besuch vor Ort konnte man die Vorfreude und die Erwartungen der Anwohner spüren. Zwei ältere Frauen, die sich vor dem Gebäude über die aktuellen Marktpreise unterhielten, zeigten, dass das Leben in Sóller trotz der Herausforderungen weitergeht.

Die Diskussion um bezahlbaren Wohnraum ist in der Stadt allgegenwärtig, und dieses Projekt wird als ein konkreter und lokaler Ansatz zur Lösung dieses Problems wahrgenommen. Die Gemeinde rechnet mit einem Baubeginn im Frühjahr 2026. Abhängig von den Genehmigungen könnten die ersten Mieter Ende 2026 oder Anfang 2027 einziehen. Auch wenn zehn Wohnungen auf den ersten Blick wenig erscheinen mögen, so können sie in einer Kleinstadt wie Sóller doch einen bedeutenden Beitrag zur Linderung akuter Wohnungsnot leisten.

Das Projekt konzentriert sich auf greifbare Lösungen vor Ort und vermeidet unrealistische Großprojekte. Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist, dass die Wohnungen vermietet und nicht verkauft werden. Dadurch behält die Gemeinde langfristig die Kontrolle über die Nutzung und kann sicherstellen, dass der Wohnraum denjenigen zugutekommt, die ihn am dringendsten benötigen. Bei der Vergabe der Wohnungen sollen soziale Kriterien berücksichtigt werden. Menschen mit lokalem Bezug, Beschäftigte im Gesundheits- und Dienstleistungsbereich sowie Haushalte mit niedrigem Einkommen sollen Vorrang haben.

Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Wohnungen denjenigen zugutekommen, die einen wichtigen Beitrag zur Gemeinschaft leisten. Das Projekt ist Teil einer umfassenderen Strategie der Gemeinde zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Dazu gehören die Renovierung kleinerer Häuser, die Umwidmung leerstehender Wohnungen und die Zusammenarbeit mit regionalen Wohnungsprogrammen. Obwohl nicht alle Anwohner zufrieden sind und sich detailliertere Zeitpläne und transparente Vergabekriterien wünschen, wird das Projekt insgesamt positiv aufgenommen.

Für Sóller bedeutet die Umwandlung des ehemaligen Krankenhauses in Wohnraum die Wiederbelebung eines wichtigen Gebäudes. Es ist kein unrealistisches Versprechen, sondern ein pragmatischer Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt. Wenn die Arbeiten planmäßig verlaufen, könnten im nächsten Winter zehn Familien oder Einzelpersonen weniger von Wohnungsnot betroffen sein. In einer Stadt, in der Plätze und kleine Läden den Takt angeben, zählt dies mehr als man denkt.

Quelle: Agenturen