In Spanien ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen zum ersten Mal seit 15 Jahren unter die Marke von einer Million gesunken. Dennoch bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit ein besonderes Problem für Menschen über 50. Die Zahlen zeigen, dass bis zu 45 % der Langzeitarbeitslosen in Spanien über 50 Jahre alt sind, obwohl diese Gruppe nur 30 % der gesamten arbeitslosen Bevölkerung ausmacht. Von den rund 800.000 Arbeitssuchenden in dieser Altersgruppe sind 447.600 seit mehr als einem Jahr ohne Arbeit.
Obwohl die Langzeitarbeitslosigkeit insgesamt um 13,4 % im Vergleich zum Vorjahr und sogar um 70 % weniger als vor zehn Jahren zurückgegangen ist, sind ältere Menschen weiterhin besonders gefährdet. Besonders schlimm ist die Lage für Frauen. Sie machen 52 % aller Arbeitslosen in Spanien aus, stellen aber 56 % der Langzeitarbeitslosen. Dabei sind 41 % der arbeitslosen Frauen seit mehr als einem Jahr ohne Arbeit, gegenüber 35 % der Männer.
Nach Ansicht des Direktors der Fundación Adecco ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen der Regierung und den Unternehmen erforderlich. Nur so kann die Unterstützung für gefährdete Gruppen, einschließlich älterer Menschen, besser zugeschnitten werden, um Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern und den Menschen zu helfen, wieder in Arbeit zu kommen.
Der Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit in Spanien hat mehrere Ursachen. So hat die Digitalisierung neue Arbeitsplätze in Bereichen wie dem elektronischen Handel, dem Kundendienst, der Logistik und dem Management digitaler Plattformen geschaffen. Außerdem hat die Arbeit von zu Hause aus dazu geführt, dass mehr Menschen mit Mobilitätsproblemen oder Betreuungspflichten weiterhin arbeiten können.
Die Wiederbelebung von Sektoren wie Tourismus und Verkehr, die während der Corona-Pandemie stark betroffen waren, hat ebenfalls zur Verbesserung beigetragen. Darüber hinaus spielen aktive Arbeitsmarktmaßnahmen und Qualifizierungsprogramme eine wichtige Rolle, um Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit zu bringen.
Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen ein großes Problem in Spanien. Es besteht nach wie vor ein Bedarf an gezielter Unterstützung, Umschulung und besserer Integration älterer Menschen in den Arbeitsmarkt, um ihre dauerhafte Ausgrenzung zu verhindern.
Quelle: Agenturen