Lebensmittelpreise steigen – Erzeuger verdienen immer noch nichts

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Die Lebensmittelpreise in Spanien steigen vom Zeitpunkt des Kaufs beim Landwirt bis zum Eintreffen im Supermarkt um satte 875 %. Dies geht aus einer Studie der Verbraucherorganisation Facua hervor. Die Organisation verglich die Preise von 13 Produkten, darunter Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Eier und Sonnenblumenöl.

Die Ab-Hof-Preise wurden anhand von Daten des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung ermittelt. Die Supermarktpreise wurden Anfang Januar in neun Supermarktketten, darunter Mercadona, Hipercor, Dia, ALDI und Carrefour, erhoben.

Eines der untersuchten Produkte ist die Zitrone. Anfang Januar zahlte man den Landwirten 0,20 € pro Kilo Zitronen. Der durchschnittliche Supermarktpreis für Zitronen liegt bei 1,79 € pro Kilo und ist damit um 695 % gestiegen. Bei ALDI und Lidl kostet ein Kilo Zitronen sogar 1,99 €, was einem Anstieg von satten 875 % gegenüber dem Preis entspricht, den der Landwirt erhält.

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Gustav Knudsen | Kristina

Das Beispiel der Zitronen zeigt, dass die Spannen zwischen dem, was der Landwirt bekommt, und dem, was der Verbraucher zahlt, enorm sind. Supermärkte und Zwischenhändler haben es offensichtlich schwer mit Produkten wie Zitronen. Ein duales Kennzeichnungssystem, bei dem die Verbraucher sehen können, was die Landwirte bekommen, würde diese Praxis aufdecken.

Die Verbraucher glauben oft, dass die Landwirte den besten Preis für ihre Erzeugnisse erhalten. Die Studie zeigt jedoch, dass das Gegenteil der Fall ist. Die Landwirte erhalten oft nur einen Bruchteil dessen, was die Verbraucher am Ende bezahlen. Ein duales Kennzeichnungssystem würde die Verbraucher auf diesen Irrglauben aufmerksam machen.

Die Studie enthält weitere eklatante Beispiele für enorme Preissteigerungen. So zahlen die Verbraucher für Linsen im Durchschnitt 369 % mehr, als der Landwirt erhält. Bei Fuji Äpfeln beträgt der Preisanstieg 248%. Und für Kichererbsen zahlen die Verbraucher im Durchschnitt 207 % mehr.

Diese Zahlen zeigen, dass nicht die Landwirte, sondern Zwischenhändler und Supermärkte gut an unseren Lebensmitteln verdienen. Sie schlagen offenbar saftige Gewinnspannen auf die Produkte drauf. Eine doppelte Kennzeichnung würde die Verbraucher darauf aufmerksam machen.

Auf der anderen Seite stehen die Landwirte zunehmend unter Druck, die Preise so niedrig wie möglich zu halten. Sie haben wenig Verhandlungsmacht gegenüber den großen Supermarktketten. Ein fairer Preis für ihre Produkte ist wichtig, damit sie sich über Wasser halten können.

Quelle: Agenturen