Liberalisierung der Hochgeschwindigkeitsstrecken in Spanien

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Die Öffnung des Eisenbahnmarktes in Spanien hat zu niedrigeren Preisen und mehr Hochgeschwindigkeitszügen geführt. Neben dem spanischen Bahnbetreiber Renfe haben private Unternehmen den Markt erheblich durcheinander gebracht. Die Fahrkartenpreise sind gesunken, und die Zahl der Fahrgäste auf den wichtigsten Strecken ist stark gestiegen.

Die Öffnung des Eisenbahnmarktes in Spanien hat zu einem starken Rückgang der Fahrkartenpreise und einem regelrechten Boom bei Hochgeschwindigkeitszügen geführt. Die schrittweise Liberalisierung der wichtigsten Korridore Madrid-Barcelona, Madrid-Levante (Region Valencia, Murcia) und Madrid-Sur (Andalusien) in den letzten Jahren hat den Markt durcheinander gewirbelt, so dass die Preise für Bahnfahrkarten stark gesunken sind und die Zahl der Fahrgäste auf diesen Strecken, die zuvor vom Flugverkehr dominiert wurden, stark gestiegen ist.

Der Eintritt neuer Anbieter wie Iryo (im Besitz der italienischen Staatsbahn Trenitalia, Air Nostrum und Globalvía), Ouigo (im Besitz der französischen Staatsbahn SNCF) und die Billigmarke Avlo (spanische Bahngesellschaft Renfe) haben einen Preiskampf ausgelöst. Infolgedessen ist der Durchschnittspreis, den die Fahrgäste für ihre Fahrkarten zahlen, im Vergleich zur Zeit vor der Liberalisierung um bis zu 65 % gesunken.

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Auf der Schlüsselstrecke Madrid-Barcelona, dem ersten liberalisierten Korridor, liegt der Durchschnittspreis in diesem Jahr bei nur 35 Euro, was einem Rückgang von 65 % gegenüber 2019 entspricht. Der Durchschnittspreis für die Strecke Madrid-Valencia fiel um 44 % auf 23 Euro, für Madrid-Alicante um 47 % auf 29 Euro, für Madrid-Málaga um 37 % auf 44 Euro und für die Verbindungen Madrid-Sevilla und Córdoba um 35 % auf 42 bzw. 37 Euro.

Die Preissenkungen haben dazu geführt, dass der Hochgeschwindigkeitszug auf den wichtigsten spanischen Korridoren gegenüber dem Flugzeug zunehmend an Boden gewinnt. Auf der Strecke Madrid-Barcelona hat der Zug inzwischen fast 80 % der Fahrgäste für sich gewonnen, auf der Strecke Madrid-Valencia sind es sogar 90 %, und auf den Verbindungen zwischen Madrid und Alicante, Málaga und Sevilla liegt der Anteil bei über 75 %.

Nach dieser ersten erfolgreichen Liberalisierung des Zugmarktes bereitet sich der Bahnbetreiber Adif auf eine neue Phase vor, in der weitere Korridore für den Wettbewerb geöffnet werden sollen. So werden beispielsweise die Strecken nach Galicien, Murcia und in den Mittelmeerkorridor bald für private Betreiber geöffnet werden.

Die derzeitigen Akteure auf dem spanischen Markt, wie Iryo und Ouigo, haben bereits ihr Interesse bekundet, auf einigen dieser neuen Strecken tätig zu werden. Darüber hinaus tauchen auch neue Akteure auf, wie die Allianz zwischen Alsa und Eco Raíl.

Einige etablierte Unternehmen befürchten jedoch, dass das Auftreten weiterer Wettbewerber den Sektor auf Dauer unrentabel machen könnte. Während sie den derzeitigen Preiskampf als normale Strategie für neue private Anbieter ansehen, meinen sie, dass mittelfristig die kommerzielle Aggressivität abnehmen muss, um die Rentabilität der Unternehmen zu sichern.

Quelle: Agenturen