Der Stadtrat von Málaga hat beschlossen, die Pferdekutschen, die durch die Stadt fahren, bis Ende 2025 vollständig von den Straßen zu entfernen. Es handelt sich um 25 Kutschen, die derzeit für Touristenfahrten genutzt werden. Die Entscheidung wurde im Hinblick auf den Tierschutz und die Modernisierung der Stadt getroffen.
Bürgermeister Francisco de la Torre gab an, dass bereits Gespräche mit den Besitzern der Kutschen geführt werden. Obwohl ihre Lizenzen offiziell bis 2035 gültig sind, strebt die Stadtverwaltung eine frühere Beendigung an. Es werden Entschädigungszahlungen vorgeschlagen, um die betroffenen Familien finanziell zu unterstützen.
Die Entscheidung ist eine Reaktion auf langjährige Beschwerden von Tierschutzgruppen und politischen Parteien, die auf die schlechten Bedingungen für die Pferde, insbesondere in den heißen Sommermonaten, hinweisen.
Kritisiert werden unter anderem die langen Arbeitszeiten und der Asphalt, auf dem sich die Tiere bewegen müssen. Dies kann zu Stress und gesundheitlichen Problemen bei den Pferden führen. Neben dem Tierschutz gibt es auch wirtschaftliche Gründe: Die Instandhaltung der von den Hufeisen beschädigten Straßen ist mit hohen Kosten verbunden, die sich manchmal auf eine halbe Million Euro pro Jahr belaufen.
Während Tierschutzorganisationen sich über diese Entwicklung freuen, sind die Reaktionen gemischt. Die Kutscher fürchten um ihre Zukunft, denn die Pferdekutsche ist ihre Haupteinnahmequelle. Die Stadtverwaltung prüft daher alternative Arbeitsmöglichkeiten und erwägt die Einführung von Ausgleichspaketen, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Im Einklang mit der Modernisierung des Stadtbildes und der Ausrichtung auf nachhaltige Mobilität plant Málaga auch die Einführung eines öffentlichen Elektrofahrradverleihsystems. Dieses System wird aus 1.000 Fahrrädern bestehen, die auf 100 Standorte in der Stadt verteilt sind. Außerdem werden neue Radwege gebaut, um die Nutzung von Fahrrädern weiter zu fördern.
Málaga ist nicht die erste Stadt, die diese Schritte unternimmt. Andere Städte, wie z.B. Brüssel, haben bereits die traditionellen Pferdekutschen durch elektrische Versionen ersetzt. Diese Elektrokutschen bieten ein ähnliches touristisches Erlebnis, ohne dass Tiere eingesetzt werden. Dieser Ansatz zeigt, dass Tourismus und Tierschutz Hand in Hand gehen können.
Die Entscheidung der Stadt Málaga, sich von den Pferdekutschen zu verabschieden, stellt einen wichtigen Wandel in der Stadt dar. Sie unterstreicht die wachsende Bedeutung des Tierschutzes und der Nachhaltigkeit, wobei auch die Interessen der betroffenen Familien berücksichtigt werden. Obwohl der Übergang Herausforderungen mit sich bringt, macht Málaga damit einen Schritt in eine moderne und verantwortungsvolle Zukunft.
Quelle: Agenturen




