Málaga verbietet Pferdekutschen – und was ist mit Mallorca?

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Nach jahrelangen Diskussionen hat sich Málaga offiziell von den Pferdekutschen verabschiedet, die jahrelang Teil des Straßenbildes waren. Die Stadtverwaltung hat die touristische Nutzung dieser Kutschen verboten und alle Genehmigungen widerrufen. Die 25 Besitzer erhalten jeweils eine Entschädigung von über 125.000 Euro für den Verlust ihrer Genehmigung.

Nach Ansicht der Stadtverwaltung ist diese Maßnahme notwendig, um die Sicherheit, die öffentliche Gesundheit und vor allem das Wohlergehen der Tiere zu gewährleisten. Die Hitze im Sommer, der dichte Verkehr und die langen Arbeitszeiten machten die Arbeit für die Pferde immer schwerer. Tierschutzorganisationen wie Pacma bezeichnen die Entscheidung als „historisch” und sprechen von einem Sieg für den Tierschutz in Andalusien.

Im Jahr 2018 gab es noch 55 aktive Lizenzen, aber durch freiwillige Abfindungsregelungen war ihre Zahl in den letzten Jahren bereits zurückgegangen. Die Stadtverwaltung hatte bereits seit 2015 die Möglichkeit, Lizenzen zu beschränken, aber erst jetzt hat man sich für ein endgültiges Verbot entschieden.

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Die Frage bleibt, was mit den Pferden selbst geschehen wird. Der Bürgermeister teilte mit, dass die Besitzer verschiedene Optionen prüfen. Einige Tiere würden ein neues Zuhause in Reitschulen oder im Pferdesport finden, andere würden möglicherweise vorübergehend in Ställen bleiben, bis ein geeigneter Platz gefunden sei. Der Bürgermeister betonte, dass „kein einziges Pferd wieder in der Sonne” arbeiten müsse.

Inzwischen hat eine politische Partei in Sevilla vorgeschlagen, auch dort eine Debatte über die Zukunft der Pferdekutschen zu starten. Sie plädiert für eine Bürgerbefragung, damit die Einwohner über ein mögliches Verbot mitentscheiden können.

Mit der Entscheidung von Málaga scheint eine jahrhundertealte Tradition zu verschwinden, aber gleichzeitig macht die Stadt einen klaren Schritt in Richtung mehr Tierschutz und modernem Tourismus. Ob andere Städte diesem Beispiel folgen werden, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Quelle: Agenturen