Mallorca mit dem höchsten Ausländeranteil in Spanien

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In Spanien wurden die politischen Diskussionen in den letzten Wochen stark von einer umstrittenen Vereinbarung zwischen der PSOE und Junts beeinflusst, die die Migrationsbefugnisse an Katalonien überträgt. Dies hat zu einer erneuten Fokussierung auf die demografische Zusammensetzung des Landes geführt, in der Ausländer eine immer wichtigere Rolle spielen.

Die neue politische Vereinbarung zwischen den Parteien PSOE und Junts sieht vor, dass die Zuständigkeiten im Bereich der Einwanderung an Katalonien übertragen werden. Die Parteien, die die Vereinbarung unterzeichnet haben, weisen darauf hin, dass Katalonien in der Vergangenheit viele Migranten aufgenommen und erfolgreich in die demokratische und kulturelle Gesellschaft der Region integriert hat. Laut der Vereinbarung haben 18 % der Bevölkerung in Katalonien eine ausländische Staatsangehörigkeit und 24 % der Menschen dort wurden außerhalb Kataloniens geboren.

Die neuesten Daten, die im Januar 2025 veröffentlicht wurden, bestätigen, dass Spanien heute eine Bevölkerung von 49 Millionen hat, was größtenteils der Einwanderung zu verdanken ist. Von dieser Bevölkerung sind 42,3 Millionen Spanier und 6,85 Millionen Ausländer.

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Den neuesten Zahlen zufolge sind die Balearen die autonome Region mit dem höchsten Anteil an Ausländern: 21,3 %. Die Rangfolge der Regionen mit einem hohen Anteil an ausländischen Einwohnern sieht wie folgt aus:

Balearen: 21,3 %
Region Valencia: 19,3 %
Katalonien: 18,7 %
Madrid: 16,7 %
Murcia: 15,8 %
Kanarische Inseln: 15 %
La Rioja: 14,8 %
Aragonien: 14 %
Melilla: 13,7 %
Navarra: 13 %

Diese Zahlen geben einen guten Überblick über die Verteilung der ausländischen Nationalitäten innerhalb des Landes, aber das spanische Statistikamt (INE) gibt nicht an, welche Nationalitäten vertreten sind.

Betrachtet man den Anteil der Einwohner, die tatsächlich im Ausland geboren wurden, so liegen die Balearen mit nicht weniger als 28,30 % auch hier an der Spitze. Die Reihenfolge der Gemeinden mit den meisten Einwohnern, die außerhalb Spaniens geboren wurden, lautet wie folgt:

Balearen: 28,3 %
Katalonien: 25 %
Madrid: 24,8 %
Melilla: 24,3 %
Region Valencia: 24 %
Kanarische Inseln: 23,2 %
Murcia: 20,3 %
Navarra: 19,7 %
La Rioja: 18,8 %
Aragon: 18 %

Diese Statistiken verdeutlichen den erheblichen Einfluss der Migration auf die Demografie verschiedener autonomer Gemeinschaften in Spanien.

Das vorgeschlagene Abkommen zur Übertragung von Migrationsbefugnissen an Katalonien stößt jedoch auf erheblichen politischen und rechtlichen Widerstand. Die Partei Podemos hat das Abkommen als „einwanderungsfeindlich“ bezeichnet und angekündigt, dass ihre vier Vertreter gegen das Gesetz stimmen werden. Die Partido Popular (PP) hat das Abkommen ebenfalls als beispiellos und als eines bezeichnet, das die Ungleichheit unter den Spaniern verschärfen würde.

Die Opposition konzentriert sich nicht nur auf politische Einwände, sondern auch auf rechtliche Fragen. Einige Anwälte haben darauf hingewiesen, dass die Übertragung dieser Befugnisse verfassungswidrig sein könnte. Auch Organisationen wie die Guardia Civil und die Nationalpolizei haben kurz nach der Veröffentlichung der Einzelheiten ihre Bedenken hinsichtlich des Abkommens geäußert.

All dies deutet darauf hin, dass die Vereinbarung nicht einfach akzeptiert werden wird und dass die Debatte über Migration in Spanien noch lange nicht beendet ist. Angesichts des demografischen Wandels bleibt die politische Diskussion über den Umgang mit diesen Veränderungen für die Zukunft des Landes von entscheidender Bedeutung.

Quelle: Agenturen