Mallorquinische Sühne

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Sargento Lluc Casasnovas genießt den Sommer im lauschigen Örtchen Sóller auf Mallorca. Privat läuft es bei ihm zur Abwechslung mal gut. Doch die Idylle ist schnell vorbei: In einem Orangenhain wird die Leiche einer erdrosselten Frau gefunden. In ihrem Mund steckt eine kleine Orange, ein Ohr wurde ihr entfernt. Schnell fällt der Verdacht auf ihren Geliebten.

Doch da taucht ein zweites Opfer mit denselben Merkmalen auf. Hat es die Inselpolizei tatsächlich mit einem Serienkiller zu tun? Um einen dritten Mord zu vereiteln und sein balearisches Paradies vor dem skrupellosen Täter zu bewahren, muss der erfahrene Ermittler sein ganzes Können aufbringen und sich seiner eigenen Vergangenheit stellen.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Lesermeinung

Eigentlich will Lluc Casasnovas seine Urlaubswoche zusammen mit seiner Freundin Bel in Söller einfach nur genießen, doch damit ist es schnell vorbei, wird doch eine erdrosselte Frau aufgefunden. Der Fund einer Orange in ihrem Mund und das abgeschnittene Ohr deuten auf einen Serienkiller hin.

Zwar findet sich sehr schnell ein Verdächtiger, aber so einfach wird es dann doch nicht, weil ein weiterer Mord geschieht und den Kreis derjenigen erweitert, die Gründe gehabt haben könnten, die Frauen zu töten. Dabei muss sich Lluc nicht durch der eigenen Vergangenheit stellen, sondern auch in die Vergangenheit der Insel und spezieller Bewohner eintauchen.

Obwohl das Buch gerade im privaten Bereich der Ermittler einige Dinge fortschreibt, so bleibt es doch auch für Neueinsteiger verständlich, da sich die Autorin doch etwas mehr dem Fall widmet, der diesmal nicht nur besonders brisant erscheint, sondern auch in Rekordzeit gelöst werden muss.

Viel steht für die Inselpolizei auf dem Spiel, aber Lluc und sein Team nehmen die Herausforderung an und beginnen methodisch in alle Richtungen zu ermitteln, stoßen dabei immer wieder auf interessante Verbindungen und Geheimnisse zwischen den Opfern. Die Hinweise sind gut verstreut, so dass die Spannung aufrecht erhalten bleibt und auch die Auflösung nicht wie aus dem Nichts geholt wirkt. Immerhin lädt die Autorin die Leser auch zum Miträtseln ein und lockt sie dabei ganz gerne auf falsche Fährte.

Die persönlichen Sorgen und Nöte der Ermittler machen diese menschlicher, ersticken aber die eigentliche Ermittlungsarbeit nicht, so dass die Mischung ausgewogen bleibt und sich die Persönlichkeit der Charaktere weiter entfalten darf.

Zudem kommen auch die Atmosphäre der Insel und das Lebe der Menschen abseits der Touristenhochburgen schön zum Tragen, so dass dem Ambiente nicht nur auf dem Cover Rechnung getragen wird.