Bei einem israelischen Luftangriff auf ein fünfstöckiges Wohnhaus in der belagerten Stadt Beit Lahia im Norden des Gazastreifens, in dem nach örtlichen Angaben 70 Vertriebene untergebracht waren, wurden heute früh (17.11.2024) Dutzende Palästinenser getötet oder verletzt, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Ersten Berichten zufolge verursachte der von israelischen Kampfjets durchgeführte Luftangriff erhebliche Schäden an dem Gebäude, das daraufhin einstürzte und „eine beträchtliche Anzahl von Opfern unter unschuldigen Zivilisten, einschließlich Kindern und Frauen“ forderte, so Wafa am Sonntag.
Die genaue Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt, da Rettungsteams aufgrund der weitreichenden Zerstörung und der anhaltenden israelischen Luftangriffe nicht in der Lage sind, das Gebiet des Angriffs zu erreichen.
Anfang Oktober nahmen die israelischen Truppen ihre Offensive im nördlichen Gazastreifen zum dritten Mal wieder auf, was zu einer militärischen Einkesselung und fortgesetzten Bombardierungen führte, die nach Angaben des Militärs darauf abzielten, eine Umgruppierung der Hamas in diesem Gebiet zu verhindern. Seitdem wurden nach örtlichen Angaben etwa 2.000 Palästinenser getötet, und die drei wichtigsten Krankenhäuser in dem Gebiet, die ebenfalls von Israel angegriffen wurden (das Kamal Adwan, das Indonesian und das Al Awda), funktionieren nur noch teilweise.
Außerdem gelangte im Oktober praktisch keine humanitäre Hilfe in den nördlichen Gazastreifen, was zu einer „drohenden“ Hungersnot führen könnte, wie verschiedene internationale Organisationen, darunter die UNO, in den letzten Tagen gewarnt haben.
Die seit Oktober 2023 andauernde israelische Aggression gegen den Gazastreifen hat bereits mehr als 43.800 dokumentierte Todesopfer – fast 70 % davon Frauen und Kinder – und mehr als 103.600 Opfern gefordert, wobei es sich hierbei um konservative Zahlen handelt, da Tausende von Opfern noch immer unter Tonnen von Schutt liegen.
Israels Angriffe gehen weiter, obwohl der UN-Sicherheitsrat zu einem sofortigen Waffenstillstand aufrief und der Internationale Gerichtshof Maßnahmen zur Verhinderung eines möglichen Völkermordes anordnete.
Quelle: Agenturen
