Mehr als 2.000 Fässer mit Atommüll vor der Küste Galiciens

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Vor der Küste Galiciens wurden mehr als 2.000 Fässer mit radioaktivem Abfall auf dem Meeresgrund gefunden. Ein internationales Forscherteam machte diese Entdeckung etwa 600 Kilometer vor der Küste während einer Expedition mit dem französischen Schiff L’Atalante. Die Wissenschaftler vermuten, dass in diesem Gebiet, das insgesamt etwa 10.000 Quadratkilometer umfasst, noch viel mehr Fässer liegen. Bislang wurden nur 120 Quadratkilometer untersucht.

Die Fässer liegen in einem Gebiet, in dem zwischen 1949 und 1982 mehr als 220.000 Fässer mit radioaktiven Abfällen versenkt wurden. Acht Länder, darunter die Niederlande, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Deutschland, Italien, die Schweiz und Schweden, haben den Atommüll gemeinsam in der „Atlantische Rinne” („foso Atlantica”) entsorgt. Diese Fässer, die aus Beton und Stahl bestehen und konventionell sind, enthalten etwa 140.000 Tonnen Abfall, verteilt auf 30 Standorte.

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Gustav Knudsen | 1987

Mit Hilfe eines unbemannten U-Boots wurden die Fässer aufgespürt und Proben des Meerwassers, des Bodens und von Fischen entnommen. Laut spanischen Wissenschaftlern besteht keine Gefahr durch gefährliche Strahlungswerte. Der Abfall scheint hauptsächlich aus leicht radioaktivem Material wie Laborabfällen zu bestehen.

Dennoch ist Unruhe entstanden. Die Regionalregierung von Galicien und die politische Partei BNG fordern mehr Klarheit über die Situation. Auch Greenpeace ist besorgt und fordert eine gründliche Untersuchung. Die Organisation hat bereits mehr als 20.000 Unterschriften gesammelt.

Die spanische Atomaufsichtsbehörde CSN teilt mit, dass die derzeitigen Strahlungswerte im Meerwasser sicher sind und unter den europäischen Normen liegen. Spanien selbst ist nicht für diese Deponierungen verantwortlich, die vor allem von anderen Ländern durchgeführt wurden.

Quelle: Agenturen